Wihnachta im Elsass

[01.12.2022]

Unsere evangelische Pfarrgemeinde zeichnet sich u.a. durch eine große Buntheit und Vielfalt von Menschen aus, die aus unterschiedlichen Ländern und Gegenden hier in Hallein heimisch geworden sind. Ähnliches gilt für die ganze evangelische Kirche in Österreich. Alle bringen dabei auch Bräuche und Traditionen aus ihren Herkunftsländern mit – besonders im Blick auf das Christfest und wie sie es in ihrer Kindheit und Jugend gefeiert haben. In 9 kurzen Statements erzählen einige von ihnen, was für sie das Besondere, das Typische am Weihnachtsfest dort ist, wo sie herstammen.

Wihnachta im Elsass

Patricia_Bittermann

Weihnachten (Wihnachta im elsässischen Dialekt) ist eine wichtige Zeit reich an uralten Bräuchen: Selestat, eine kleine Stadt südlich von Strasburg, gilt sogar als Geburtsort des Weihnachtsbaums, dessen Erwähnung auf das Jahr 1521 zurückgeht.

Heutzutage strömen Millionen von Touristen aus ganz Frankreich ins Elsass um die Weihnachtsmärkte (Christkindelmärik) in idyllischen kleinen Dörfern mit Fachwerkhäusern und engen Gassen zu besuchen.

In den ersten Adventwochen wurde bei mir zu Hause viel gebacken: Weihnachtsbäckerei heißt „Bredele“ im Dialekt: Meine liebsten Kekse sind die „Schwowabredele“ die viel Zimt und Mandeln enthalten.

Diese „Bredele“ wurden bei uns typischerweise am 24. Dezember nach der Bescherung gegessen. Serviert wurden sie mit Glühwein (natürlich mit Weißwein: wir sind ja im Elsass!) und heißer Schokolade für die Kinder.

Eine weitere Tradition ist die „buche de Noel“ – hier handelt es sich um einen Brauch aus Frankreich: Ursprünglich wurde ein großer Holzstumpf mit Blättern und Bändern geschmückt, am 24. Dezember in den Ofen gelegt und solange wie möglich verbrannt. Die Asche und erkaltete Glut wurde gesammelt und sollte das Haus vor Blitzschlag schützen. Heutzutage ist es eine Roulade mit Buttercreme gefüllt und in der Optik eines Baumstammes dekoriert und wird typisch als Dessert am Christtag gegessen.

Joyeux Noël à tous et meilleurs voeux pour la nouvelle année!

Patricia Bittermann