Nähe und Distanz (1/7)

[18.06.2020]

Nähe und Distanz, diesen Titel haben wir im Redaktionsteam für den Gemeindebrief ausgewählt. Auf den folgenden Seiten stellen wir verschiedene Aspekte dieses Themas dar! Viel Freude und vielleicht auch die eine oder andere Anregung beim Lesen!

Oberstufenschüler*innen der 5. und 7. Klassen des Halleiner Gymnasiums

Einige Oberstufenschüler*innen haben sich Gedanken zu der Frage gemacht, was sie sich für die Zeit nach der Corona-Krise wünschen und was ihnen Hoffnung macht.

  • „Da viele wissen, dass ich ein sehr sozialer Mensch bin, waren die letzten Wochen sehr schwer für mich. Mein Alltag war selten Zuhause. Ich war immer unterwegs. Ob in der Schule, mit Freunden oder in der Kirche und plötzlich bin ich 24 Stunden und 7 Tage daheim. Ich habe lange gebraucht, eigentlich zu realisieren, dass solch eine Pause mir sehr gut tut. Mal nicht früh aufstehen. Mal nicht laufen müssen, um pünktlich zu sein. Mal durchschnaufen zu können.
    Ich weiß, dass alles nie mehr so sein wird wie früher. Ich wünsche mir aber, dass die Welt sich ins Positive wandelt. Ich hoffe, der Virus hat nicht nur mich etwas gelehrt, sondern auch viele andere. Ich will, dass wir Menschen langsamer mit der Entwicklung werden. Gleich Probleme lösen und beheben und nicht mit dem nächsten Projekt beginnen. Wie man sieht, haben wir in der Vergangenheit dies nicht so respektiert. Alles muss ja schnell gehen. Wir müssen alles SOFORT haben.“
  • „Für die Zeit nach Corona wünsche ich mir, dass die Menschen diese Solidarität beibehalten. Außerdem hoffe ich, dass wir alle ein wenig umdenken und uns bewusst wird, dass wir nicht immer den teuersten Urlaub ganz weit weg machen müssen, sondern dass es oft schon reicht, wenn man zu Hause einmal entspannt. Vielleicht merken wir endlich, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn wir manchmal ein wenig verzichten müssen, wenn es im Endeffekt dabei hilft, die Erde zu retten. Hoffnung gibt mir momentan vor allem das Verhalten der Menschen in Österreich. Die Menschen sind sehr viel freundlicher und hilfsbereiter als früher. Auch, dass die Österreicher sich an die „Regeln“ halten und der Regierung vertrauen, gibt mir Hoffnung, dass die aktuelle Situation bald vorbei ist.“
  • „Ich wünsche mir, dass es meiner Familie nach der Zeit gut geht, wir alle überlebt haben und wieder normal leben können. Für das Land wünsche ich mir, dass die Wirtschaft danach wieder funktioniert und möglichst viele Menschen Arbeit finden. Für die Welt wünsche ich mir, dass sie aus dieser Krise lernt und sich weiterentwickelt – so sollen wir vor allem in Bereichen der Nachhaltigkeit und des Friedens stark dazulernen.“
  • „Was wünsche ich mir? Diese Frage habe ich mir die letzten Wochen oft gestellt. Ich hätte gerne die verlorene Zeit zurück. Dieser Sommer hätte der Sommer meines Lebens werden sollen. Mit meinen Freunden habe ich schon so viele Pläne gehabt. Zwei Festivals mit meiner besten Freundin, Urlaub mit Freunden und Sommerabende, mit meinen Lieblingspersonen, welche ich nie vergessen wollte. Ich wünsche mir, dass wenn alles vorbei ist, ich so weiter machen kann wie davor. Ich wünsche mir wieder reisen zu können, die Welt sehen. Gemeinsam mit meinen Freunden lange Roadtrips zu planen oder einfach losfahren, von einem Abenteuer in das nächste. Urlaub und Festivals sind abgesagt, nun hoffe ich, dass wenigstens die Sommerabende stattfinden. Und zwar ohne Masken und Social Distancing. Ich hoffe, dass dieser Sommer noch zum Positiven gedreht werden kann, ich vermisse die Zeit, in welcher ich keine Angst vor Polizei haben musste, wenn ich meine Freunde in der Öffentlichkeit umarmt habe, oder wir den Sicherheitsabstand nicht eingehalten haben.“
  • „Ich wünsche mir, dass wir alle mehr auf andere schauen und die Zeit mit den Freunden und der Familie mehr genießen. Außerdem hoffe ich, dass die neue Generation merkt, dass es Wichtigeres gibt als ihr Handy oder ihr Gaming-PC. Ich wünsche mir, dass Gespräche wichtiger werden als ein Bildschirm. Außerdem wäre es toll, wenn wir unser Konsumverhalten verändern würden. Das wünsche ich mir nicht nur von uns, sondern auch von den Großkonzernen und der Politik. Es muss mehr auf die Umwelt eingegangen werden. Denn was bringt uns eine gut laufende Wirtschaft, wenn es unsere Erde in ein paar Jahren nicht mehr gibt? Es soll sich meiner Meinung nach nichts ändern, es muss sich etwas ändern. Und ich hoffe wirklich, dass diese Pandemie die Aufmerksamkeit mehr auf die Umwelt zieht, wenn wir zum Beispiel merken, wie sich die CO2-Bilanz so gut ändert wie sie es gerade tut. Ich hoffe, man denkt jetzt nicht, dass es sich ja sowieso schon gebessert hat und man jetzt nichts mehr ändern muss, sondern dass man gerade, weil sich jetzt etwas bessert, weiter machen muss.“
  • „Ich wünsche mir, dass wir in Zukunft besser erkennen können, wie schnell sich unser Leben verändern kann, ohne dass wir dies wirklich beeinflussen können. Der Mensch hat nicht alle Macht der Welt und ich hoffe, dass wir dies nach der Corona-Zeit einsehen. Ich hoffe auf baldige Medikamente, welche helfen, den Virus zu bekämpfen und hoffe, dass nächsten Winter der Corona Virus nicht nochmal ausbricht und die Welt erneut auf den Kopf stellt. Auch hoffe ich, dass Menschen, die ihren Job durch die Krise verloren haben, alsbald wieder zurück in die Arbeitswelt finden und nicht verarmen. Doch die Solidarität und Hilfsbereitschaft, welche überall zu erkennen ist, gibt mir Hoffnung und zeigt, dass wir alle im gleichen Boot sitzen und uns gerne gegenseitig helfen.“