Pfarrer Jens-Daniel Mauer

[24.08.2020]

Vorstellung unseres neuen Pfarrers

Einstimmig hat sich die Gemeindevertretung dafür entschieden, den Oberkirchenrat zu bitten, Pfarrer Jens-Daniel auf unsere zweite Pfarrstelle mit 14 Religionsstunden im Tennengau zu bestellen. Mit 1. September soll er seinen Dienst bei uns antreten. Für Sonntag, den 8. November, 9.30 Uhr, ist seine Einführung durch Superintendent Mag. Olivier Dantine geplant. Er selbst stellt sich euch allen hier schon mal schriftlich vor.


Wie ich mich wohl der Halleiner Kirchengemeinde im Gemeindebrief am passendsten vorstelle? Während mich diese Frage bewegt, erinnere ich mich wage an einen der neutestamentlichen Briefschlüsse. Gleich mal suchen, et voilà: 2. Johannesbrief, Vers 12 – der spricht mir doch grade voll aus der Seele!

„Ich hätte euch viel zu schreiben, aber ich wollte es nicht mit Brief und Tinte tun, sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, auf dass unsre Freude vollkommen sei.“

Wobei? Ist der Vers überhaupt noch zutreffend? Die Hoffnung „zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden“ ist ja mittlerweile zur Gewissheit geworden. Im März hätte ich mich mit meiner Familie im Rahmen eines Gottesdienstes undanschließendem Hearing vorgestellt. Dann kam Corona…

Mein Bewerbungsprozess konnte alternativ, multimedial fortgeführt werden. So haben zumindest Ihre Gemeindevertreter*innen einen recht ausführlichen Eindruck von meiner Person gewinnen können. Auf unser beider Übereinstimmung hin, hat nun auch die Kirchenleitung in Wien meine Anstellung als Pfarrer in Ihrer Halleiner Gemeinde beschlossen. Jeweils zur Hälfte in der Gemeindearbeit und im Religionsunterricht der Halleiner Schulen, quer durch alle Schularten und -stufen. Wirkt sicher! Na hoffentlich mischt sich Corona nicht doch noch einmal ein…

Also doch „hoffen“? In meinem inneren Monolog verständige ich mich auf die Sinnrichtung: „feste Zuversicht“. Die Vorfreude auf 1. September darf auf jeden Fall wachsen und gedeihen, „auf dass unsre Freude vollkommen sei“.

Ich betone bei der Freude ganz bewusst das „unsre“. Wenn ich nämlich ab September in Hallein als Pfarrer wirken darf, werden meine Frau Elisabeth und unsre beiden Töchter Eleni (7 Jahre) und Mila (5) dabei sein. Unser Wunsch, für die nun anstehende Lebensphase im Großraum Salzburg anzukommen, war über die letzten Jahre gereift.

Es ist kein ganz neuer Lebensraum für uns. Ich selbst bin zwar in der Nähe des deutsch-badischen Karlsruhe aufgewachsen. Meine Frau allerdings ist in Salzburg geboren und erwachsen geworden. Nach unsrer Verlobung haben wir dort geheiratet und über 5 Jahre im Süden der Stadt gelebt. Während ich mein Hauptstudium der Evangelischen Theologie auf der Uni in München absolvierte, arbeitete Elisabeth als Kindergartenpädagogin.

Nach der Geburt unserer Eleni (im Halleiner Krankenhaus 🙂 ) sind wir als junge Familie für die Phase meines Hochschulexamens nach Heidelberg übersiedelt. Nach 2,5 Jahren Lehrvikariat in einer Gemeinde der Stadt Pforzheim, schloss ich meine Pfarramtsausbildung mit dem kirchlichen Examen und der Ordination ab. In Pforzheim war unsere Mila geboren, sodass wir den nächsten Ortswechsel als 4-köpfige Familie antraten.

Seit 2,5 Jahren wohnen wir im Markgräflerland, der südwestlichsten Region Deutschlands. Hier trug und trage ich pastorale Verantwortung für mehrere kleine Dorfgemeinden und innovative Projekte. Als meine pfarramtliche Probezeit vergangenen Herbst abgeschlossen war, begann ich fröhlich den gewünschten Wechsel in Richtung Salzburg anzubahnen.

An Ihrer Halleiner Kirchengemeinde hat mich Vieles angesprochen:
Ihre einladende Internet-Präsenz, das hohe Maß an ehrenamtlichem Engagement, das dadurch erst mögliche Angebot über alle Generationen hinweg, die Freude an sich ergänzenden Gottesdienst-Formaten, die Arbeit als Hauptamtlicher in einem Team. Insbesondere trugen die stets Neugier weckenden, ermutigenden Telefonate, Mailwechsel und ein Treffen im Januar mit den Haupt-Verantwortlichen Ihrer Gemeinde maßgeblich zu meiner Bewerbungsinitiative bei.
Ich freue mich, Ihre Gemeinde live zu erleben. Wir als Familie freuen uns, Teil davon zu werden. Neugierig möchte ich meinen gabenorientierten Platz in den Leitungsgremien mit Ihnen gemeinsam finden. Vor allem aber sind wir gespannt auf die einzelnen Begegnungen, auf Sie als Gemeindeglieder, auf das gemeinsame Teilen von Glauben und Leben:

beim Gottesdienst Feiern und dem gemeinsamen Vorbereiten; im Rahmen von Taufen, Trauungen und Trauerbegleitungen; im Religionsunterricht und beim sonstigen Theologisieren; auf Stadtfesten, Konzerten und anderen Kulturangeboten; beim Radeln, Bouldern, Klettern und Tourengehen; vielleicht aber auch einfach auf den Spielplätzen oder in den Cafés von Hallein.

Bis dahin wünsche ich uns allen, Gottes tief-inneren „Shalom“, der höher ist als unsere Vernunft – ganz besonders im Blick auf unsere umfassend herausfordernde Corona-Zeit.

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