[19.06.2023]
Diakonie über Pflegereform:
Ineffizient, an Bedürfnissen vorbei
Die Diakonie übt im Vorfeld des Tags der Pflege am 12. Mai Kritik an der Pflegereform der schwarz-grünen Bundesregierung. Vor rund einem Jahr medienwirksam präsentiert, sei die Reform „stecken geblieben“, sagte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser.
Die Maßnahmen, die gesetzt wurden, seien durchaus wichtig, aber letztlich nur „Notmaßnahmen und keine Reform“, gewesen. Das ganze Pflegesystem in Österreich müsse grundlegend neu gedacht und reformiert werden, so Moser. Die Pflege kenne in Österreich entweder das Pflegeheim oder mobile Pflege. Andere Angebote, um weiter zu Hause leben zu können, fehlten weitgehend.
Das System befördere auch die Unzufriedenheit der Pflegekräfte, ist Moser überzeugt: „Sie sehen, dass sie Menschen nicht so pflegen und betreuen können, wie es sich die Klientinnen und Klienten wünschen. Und sie sind gezwungen, hinter ihren eigenen Ansprüchen an gute Pflege zurückzubleiben.“ Das frustriere und sei ein maßgeblicher Grund, warum Pflegekräfte die Langzeitpflege verlassen.
Der Kampf gegen den Fachkräftemangel müsse dort ansetzen, was Pflege zu einem erfüllenden Beruf mache: auf die Bedürfnisse von Menschen eingehen zu können und Zeit für sie zu haben. „Was gut ist für die Menschen, die Pflege brauchen, ist auch gut für die Pflegekräfte und ihre Motivation, im Beruf zu bleiben“, hielt Moser fest
Quelle: (Wien, epdO, 10.5.23).