[20.09.2024]
Herzlich grüßen wir euch mit dem biblischen Votum für dieses Wochenende: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“(1.Johannes 5,4c)
Ja, wer auf Gott vertraut, hat einen anderen Zugang zum Leben, zu all dem, was ich zu tragen und mit dem ich zurecht kommen muss. Wer im Glauben an Gott verwurzelt ist, kann die Welt immer auch mit Gottes Augen sehen. Und der hat einen liebevollen, barmherzigen Blick – auf diese Welt und auf uns Menschen.
Davon, wie der Glaube das Miteinander verändert, handelt auch der nachstehende Sonntagsgruß und bedenkt damit den Predigttext für diesen Sonntag.
Auch bei unseren Pfarrgarten-Einsätzen erleben wir wohltuende Gemeinschaft – für Geist und Körper. Wir bitten schon jetzt für die notwendige Herbstaktion kommende Woche Samstag (28.9. 10-13 Uhr) um Unterstützer*innen unseres kleinen, feinen, fleißigen Kernteam. Insbesondere die Beerensträucher sind zu bändigen.
Nehmt gerne das folgende Fürbittengebet in den nächsten Tagen mit in eure Gebetszeit:
„Gott, in deinem Namen sind wir zusammen. Das macht uns zu einer Gemeinschaft.
Darüber freuen wir uns. Dafür danken wir dir.
Aus dieser Gemeinschaft heraus bitten wir dich:
Für alle, die sich mit dir ganz fest verbunden wissen.
Für alle, die zweifeln.
Für alle, die dich suchen.
Für alle, die aufgehört haben, dich zu suchen.
Für alle, die mit dir hadern und kämpfen.
Für alle, die noch nichts von dir wissen.
Für alle, die sich von dir abgewendet haben.
Für alle, die dich verspotten.
Für uns, die wir glauben und zweifeln. Amen!“
Wir wünschen euch, dass ihr die Kraft des Glaubens spüren könnt, und euch auch in manchem Zweifel das Gottvertrauen durch den Alltag trägt!
Eure Pfarrer Peter und Jens-Daniel
17. Sonntag nach Trinitatis
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!
„Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ (Galater 3,26-28) – so lesen wir im Brief des Apostels Paulus an die christliche Gemeinde in Galatien.
Glaube verändert! Nicht nur mich, sondern auch das Miteinander von Menschen. Ich verstehe Paulus so, dass er einerseits beschreibt, wie es in einer christlichen Gemeinde zugeht, wie Menschen dort anders miteinander umgehen, in neuer Weise zueinander in Beziehung treten. Andererseits sagt er den Gläubigen diese neue Wirklichkeit zu und ermuntert sie, auch wirklich so zu leben.
Für mich will ich daran festhalten und darauf mein Vertrauen setzen: Ich bin nicht nur das Kind meiner Eltern, ungefragt hineingeborgen in eine bestimmte Familie und Familienkonstellation. Ich bin auch nicht nur das Kind meiner Zeit mit ihren gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten und Strömungen. Ich bin immer auch noch mehr als der ich mich selbst sehe, wie ich mich einschätze und beurteile.
Im Glauben, mir zugesagt durch Jesus Christus und in Gottes Wort, sichtbar geworden in meiner Taufe, bin und bleibe ich Gottes Kind, ein für alle Mal und immer, ja bis in Ewigkeit, also auch über den Tod hinaus.
Das eröffnet eine völlig neue Dimension, das gibt meinem Blick neue Perspektiven, das stellt meine Füße auf weiten Raum! Ich bin nicht festgelegt auf mein Selbstbild, auf die Zuschreibungen von anderen, als wen oder was sie mich sehen, wie sie mich beurteilen. Letztlich zählt nur Gottes Blick, sein Urteil – und er sagt mir zu: du bist mein geliebtes Kind! Ich habe dich wunderbar und einmalig erschaffen!
Dieses Neu-Werden und -Sein im Glauben bildet sich dann ab in der christlichen Gemeinde. Weil alle Gottes geliebte Kinder sind, spielen Unterschiede und menschliche Zuschreibungen keine Rolle mehr.
- Es ist egal, woher, aus welchem Land jemand kommt, was er für eine Abstammung hat. Egal ob Österreicher oder Deutsche, Afghane oder Südafrikanerin.
- Es spielt keine Rolle, was ich für eine Glaubensvorgeschichte habe: immer schon evangelisch oder erst später übergetreten, als Kind oder als Erwachsener getauft.
- Es spielt keine Rolle, ob ich männlich oder weiblich, hetero oder queer bin, welche sexuelle Orientierung oder Identität ich habe. Ob ich in einer Partnerschaft lebe oder nicht.
- Es ist egal, ob ich arm oder reich bin, selber eine Firma habe oder als Angestellte arbeite.
Verbunden im Glauben an Jesus Christus gehören wir alle zu der einen Gemeinschaft, die auf ihn und Gott vertraut. Wir sind alle Gottes gleichwertige, gleichberechtigte Kinder. Ich bin so froh, dass ich Gottes Kind bin und zu seiner Gemeinde gehöre!
Euer Pfarrer Peter Gabriel