[25.12.2025]
Dieser Hirte ist eine meiner Lieblingsfiguren aus unserer Weihnachtskrippe.
Ich stelle mir vor, er hat das Bündel, das da am Boden liegt, auf seinem Rücken geschleppt. Vielleicht sind ein paar Vorräte drin für sein karges Leben. Vielleicht ist manches darin, was ihm das Leben schwer macht.
Doch jetzt hat er das Bündel von seinem Rücken genommen. Er stützt sich auf seinen Hirtenstab und schaut in die Richtung, in der das Kind in der Krippe liegt. Er wagt es noch nicht, näher hinzugehen. Ist er denn überhaupt willkommen?
Doch da sitzt ein Engel auf seiner Schulter. Ganz nah an seinem Ohr flüstert der Engel. Mit einladender Geste, mit sanfter Stimme macht er ihm Mut, den nächsten Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Hin zum Kind. Hin zum Neuwerden des Lebens: Dort kannst du dein Bündel lassen. Dort wird es dir abgenommen. Dort wirst du neu.
Der Hirte hört hin. Wir sehen, was eigentlich unsichtbar ist: die Stimme des Herzens. Und es besteht kein Zweifel, dass er ihr folgen wird. Wir können es noch nicht sehen, aber er wird ohne Zweifel den nächsten Schritt gehen.
Peter Pröglhöf