[01.11.2024]
Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde!
„Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1.Korinther 3,11) – die biblische Zusage für das gestrige Reformationsfest wollen wir mitnehmen in den Monat November, in dem wir in besonderer Weise unserer Verstorbenen gedenken. Denn es wird deutlich, was die Grundlage unseres Glaubens und Lebens ist: allein Jesus Christus, wie er uns in der Bibel bezeugt wird. Jesus, in dem wir einen uns liebenden, gnädig zugewandten Gott erfahren können. Darauf wollen wir immer wieder neu unser Vertrauen setzen.
Der nachstehende Sonntagsgruß eröffnet eine weite Perspektive über den Trauermonat November hinaus, wenn er von unserer christlichen Hoffnung erzählt. Darum wird es auch im Gottesdienst am Sonntag gehen: Wärme gegen Kälte, Zuversicht gegen Zweifel, Hoffnung gegen Trauer. Kommt und lasst euch stärken und trösten!
Ein Text des Schweizer Dichters Kurt Marti handelt vom neuen Himmel und der neuen Erde (EG 153):
„Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der Himmel, der kommt, wenn einst Himmel und Erde vergehen.
Der Himmel, der kommt, das ist der kommende Herr, wenn die Herren der Erde gegangen.
Der Himmel, der kommt, das ist die Welt ohne Leid, wo Gewalttat und Elend besiegt sind.
Der Himmel, der kommt, das ist die fröhliche Stadt und der Gott mit dem Antlitz des Menschen.
Der Himmel, der kommt, grüßt schon die Erde, die ist, wenn die Liebe das Leben verändert.“
Die Erwartung dieses neuen Himmels möge uns trösten und stärken!
Eure Pfarrer Peter und Jens-Daniel
Sonntagsgruß zum 23. Sonntag nach Trinitatis
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!
Mit dem heutigen Allerheiligentag beginnt der trübe Trauermonat November. Während Jugendliche laut und kreischend Halloween feiern und sich an Gruselgeschichten erfreuen, gehen viele andere heute auf den Friedhof und gedenken ihrer verstorbenen Angehörigen. Ende November, am sogenannten Toten- oder Ewigkeits-Sonntag, werden wir im Gottesdienst all die Menschen mit Namen nennen, die aus unserer Pfarrgemeinde im vergangenen Jahr verstorben sind oder deren Angehörige zu uns gehören.
Der Spruch aus der Bibel, der uns durch diesen November begleiten möchte, eröffnet weitere, neue Perspektiven: „Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ (2.Petrus 3,13)
Diese Welt und das Leben auf ihr ist nicht alles! Es gibt zum einen ein Leben nach dem Tod. Ich weiß zwar nicht, wie es in diesem Leben aussehen wird, was mich dort erwartet, aber ich hoffe darauf, dass ich dann bei Gott in seiner Ewigkeit, im Himmel geborgen bin. Himmel ist ja ein religiöser Begriff, der das Sein bei Gott beschreibt. Also kein konkreter Ort, genauso wie Ewigkeit keine messbare Zeitspanne umreißt.
Und ich vertraue auf einen „gerechten“ Gott, einen, der mich nicht aburteilt und hinrichtet, für all das, was ich in meinem Leben verbockt und falsch gemacht habe, sondern der zurecht rückt, was schief gegangen ist, und mich in meiner Verkrümmung wieder aufrichtet. Ich hoffe auf einen gnädigen Gott, denn seine Gerechtigkeit ist ja, dass er weiterhin treu zu uns Menschen, zu mir steht – auch wenn ich untreu werde, auf ihn Gott vergesse, wenn ich zu wenig meinen Nächsten oder mich selbst liebe.
Zum anderen ist aber meine christliche Hoffnung noch viel größer: es geht nicht nur um mein individuelles Schicksal nach dem Tod, sondern um diese Welt, diesen geschundenen Planeten Erde. Was für eine Verheißung, dass Gott Himmel und Erde neu machen wird – und zwar so, dass es dann wirklich gerecht und fair zugeht. Alle Menschen haben dann genug, um gut leben zu können, sie erfahren Achtung und Respekt. Die Schöpfung wird geschützt und es gibt keinen Krieg, keine Gewalt mehr.
Der November ist also nicht nur ein trüber Trauermonat, sondern auch ein strahlender Hoffnungsmonat, weil ich neu darauf vertrauen darf: Gott hat mich und diese Welt im Blick. Er steht für Veränderung, für Neues, für Gerechtigkeit und Segen!
In diesem Sinne wünsche ich uns einen traurig-tröstlichen, zuversichtlich-aufrüttelnden November!
Euer Pfarrer Peter Gabriel