[29.10.2024]
„Wir verwerfen die falsche Lehre …“
Dienstag, 12. November, 19.00 Uhr,
Vortrag Klaus Hoffmann
zum Jubiläum 90 Jahre Barmer Theologische Erklärung
Vor 90 Jahren – im Mai 1934 – trat in Wuppertal-Barmen in der Gemarker Kirche die Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche zusammen. Den dort versammelten Christinnen und Christen ging es darum, ein deutliches und unüberhörbares Bekenntnis gegen das Denken, Glauben und Wirken der Deutschen Christen abzugeben. Die Bekenntnissynode in Barmen verstand sich demgegenüber als die einzige legale und legitime Vertretung evangelischer Kirchen.
Kirchengeschichtlich war dies von Bedeutung, weil erstmals seit dem Zerwürfnis zwischen Luther und Zwingli beim Marburger Religionsgespräch 1529 lutherische, reformierte und unierte Christinnen und Christen ein gemeinsames Bekenntnis aussprachen.
Theologisch war von Bedeutung, dass hier aus der Feder Karl Barths in sechs Thesen christologisch im Geiste der Reformation über die Grundlagen evangelischen Glaubens nachgedacht und dann formuliert wurde, was dies für die Kirche nach innen und nach außen bedeutet.
Die Barmer Theologische Erklärung hat ihren Weg gemacht. Sie ist bis heute prägendes Beispiel für evangelisches Bekenntnis. Und sie hat Grenzen überschritten hin zu anderen Christinnen und Christen, zu anderen Kirchen. So haben sich beispielsweise die Kirchen Südafrikas in ihrem Kampf gegen die Apartheid immer wieder auf das Bekenntnis von Barmen berufen.
Und die Barmer Theologische Erklärung ist eine Herausforderung – für uns heute. Sie stellt uns vor die Aufgabe, aktuell zu bedenken und zu verkündigen, was vom Evangelium her stets zeitbezogen und niemals zeitgemäß zu sagen ist.
Dieser Herausforderung sollten wir uns heute stellen angesichts der Wirklichkeit der Welt und dabei eine evangelische Stimme laut werden lassen, die kritisch und solidarisch ist im Raum der Schöpfung Gottes.
Zu meiner Person: Ich bin evangelischer Pfarrer, seit dem 1. August 2024 im Ruhestand, zuvor Jahrzehnte lang Gemeinde- und Schulpfarrer im Ruhrgebiet sowie Dozent an der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung des Landes NRW; promoviert mit einer Arbeit über „Die Bedeutung der Versöhnungsethik Karl Barths für die ökumenische Bewegung im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung heute“; ausgebildeter Organisationsberater, Trainer für Persönlichkeitsentwicklung und Coach.