Brückenbauen (1)

[2023-06-28]

Brückenbauen

„Von Mensch zu Mensch eine Brücke baun, dem andern tief in die Augen schaun, in jedem Menschen das Gute sehn und nicht an ihm vorübergehn.“ – dieses Lied aus dem Evangelischen Liederheft für die Volksschule singe ich sehr gern. Man kann dazu Bewegungen machen, eine Brücke, dann das Gegenüber intensiv anschauen und dann zur nächsten Person im Kreis wechseln.

Für mich ist dieses Lied ein Bild für unsere Gemeinde, besingt, wie ich als Christ mein Leben gestalten kann: Zwei bewegen sich aufeinander zu, jede und jeder beginnt auf seiner Seite an der Brücke zu bauen, die sich beim Lied in den gefassten Händen ausdrückt.

Beide müssen also aktiv werden, Kraft und Zeit einsetzen, ja und vielleicht auch etwas aufgeben, was ihnen wichtig ist, um auf den anderen, die andere zuzubauen. Wenn nur einer oder eine versucht, eine Brücke zu schlagen, wird das meistens scheitern. Jesus jedoch ist immer wieder von sich auf Menschen zugegangen, hat mit seiner Freundlichkeit und Liebe Mauern durchbrochen, Widerstände beseitigt. Ich wünsche, dass das auch mir manchmal gelingen möge…

Für eine tragfähige Brücke ist es dann notwendig, den anderen, die andere wahr- und anzunehmen. Ich muss nicht alles gut finden, was jemand denkt oder tut, aber ich will versuchen, ihn bzw. sie zu akzeptieren, will in den Augen lesen, was jemanden beschäftigt, auf die gesagten und ungesagten Worte hören.
Ich will versuchen, zu mehreren Menschen solche Brücken aufzubauen, so dass ein ganzes System von Brücken entsteht und viele miteinander verbunden sind. In einer christlichen Gemeinde werde ich nicht zu allen Brücken schlagen können, manche bleiben mir fremd, andere eher unsympathisch, doch auch sie gehören dazu, sind Schwestern und Brüder im Glauben. Wie gut, wenn andere zu diesen Menschen Brücken bauen können.

Jesus gibt uns noch ein sehr konkretes Beispiel, wie ich gerade im Konfliktfall wieder eine Brücke zum Gegenüber bauen kann (Matthäus 18,16, Basisbibel): „Wenn dein Bruder – oder deine Schwester – dir Unrecht tut: Geh hin und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder zurückgewonnen.“

Es ist also wichtig, nicht über jemand hinterm Rücken zu reden, sondern direkt auf jemanden zuzugehen, von mir aus eine Brücke zu schlagen und dann auch durchaus kritisch zu sagen, was mich stört oder geärgert hat. Ich weiß, das fällt uns Menschen und auch uns Christen schwer, aber Jesus möchte uns dazu immer wieder neu Mut machen.

Also lasst uns immer wieder aufeinander zugehen, miteinander reden und Brücken zum Nächsten bauen – auch in unserer Gemeinde.

Das wünscht sich
Euer Pfarrer Peter Gabriel

(Beitragsbild: Yohanes Vianey Lein / Pfarrbriefservice.de)

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