[2023-06-29]

Diesmal ist mein Diakonie-Betrag ein sehr musikalischer – aus gutem Grund: Seit 2017 gehöre ich jener Chorgemeinschaft an, die „Brückenbauerin“ in vielerlei Hinsicht ist. Geleitet wird der Chor von dem Kubaner Mario El Fakih, organisiert von Birgit Lindner – sie ist Mitglied unserer Pfarrgemeinde Hallein und Bezirks-Chorverbandsleiterin der Stadt Salzburg.
Dass gemeinsames Musizieren und Singen in besonderer Art und Weise verbindet, können wir in vielfältiger Weise auch in unserer eigenen Pfarrgemeinde spüren. Unter Mario wurde „das Brückenbauen“ aber weit über unseren Kontinent hinaus verwirklicht, allen „Hindernissen“ zum Trotz – darüber dann untenstehend mehr!
Und welchen Bezug hat die Musik zum diakonischen Wirken in unserer Pfarrgemeinde? Es ist das „Brücken bauen“- das „mit in Beziehung gehen“: Beim Singen und Musizieren ist es fast so, als ob die Brücke von selber entsteht: Einmal vom Zauber der Musik gefangen, kann ich nicht anders, als gemeinsam ihrem Klang zu erliegen. Im Rahmen meiner vielen Gespräche mit Menschen, die ihre Sorgen und Nöte mit mir teilen, überbrücken gutes Zuhören und das Wertschätzen des Anderen – einander anzunehmen, wie man ist – anfängliche Unsicherheiten. Die Hürde, um Hilfe zu bitten, ist nach wie vor für viele Menschen (zu) groß. Durch das gemeinsame Brückenbauen wird diese Hürde überwindbar(er) – damit dies noch besser als bisher gelingt, haben wir unser DaLeTe-Projekt gestartet!
„Kulturbrücke – Puente de Culturas 2023“ Kuba trifft Salzburg
Wie baut man eine Brücke von Salzburg nach Kuba? Ganz einfach: mit einem engagierten, überaus talentierten jungen Mann aus Kuba, der am Mozarteum Salzburg Orchester- und Chorleitung studiert und einem Chor, der auf der Suche nach einem Chorleiter ist. Dieses wegweisende Zusammentreffen fand im Herbst 2013 statt.
Dann, nach 3 Jahren Chorleitertätigkeit in der Chorgemeinschaft Leopoldskron-Moos und dem Abschluss seines Studiums, musste Mario El Fakih berufsbedingt nach Deutschland übersiedeln. Dennoch wollte er auch weiterhin „seinem Chor“ verbunden bleiben. So führte Marios Angebot, 1x pro Monat gemeinsam zu proben und das erarbeitete Liedgut in Konzerten u.a. auch in Kuba zu präsentieren, zur Gründung des „Cuba Projekt-Chor“.
Die Kubareise im Oktober 2018 – mit gemeinsamen Workshops und Auftritten mit Chören in Havanna und Matanzas – war der bisherige Höhepunkt dieser Chorgemeinschaft. Und obwohl Mario zwischenzeitlich zum Chordirektor am Stadttheater Bremerhaven berufen wurde, riss die Verbindung zu „seinem Salzburger Chor“ nicht ab – für die monatlichen Proben nahm er gerne 10 Stunden Zugfahrt für das weiterführende Projekt „Ein Bolero für Salzburg“ mit dem Abschlusskonzert auf der Festung Hohensalzburg im Juni 2019 in Kauf. Aus dieser musikalischen Verbundenheit heraus entstand die Idee zur „Kulturbrücke“:
Musikalischer Austausch, der keine Grenzen kennt – weder räumliche noch zeitliche und der mit jeder Note die Botschaft übermittelt, dass gemeinsames Musizieren alle Menschen verbindet, egal, wie unterschiedlich sie auch sein mögen.

Dass nach vielen verbindenden Vorwärtsschritten zwischendurch auch „Rückschritte“ und Niederlagen einzustecken sind, hat auch dieser Chor erfahren müssen. Denn die ursprüngliche Planung, den Kammerchor aus Matanzas nach Salzburg einzuladen, ist – nach Verzögerung durch 2 Jahre Pandemie – nicht mehr umzusetzen. Umso mehr freuen wir uns, zumindest den Leiter dieses Chores, Prof. Dr. Méndez, als Gast bei uns in Salzburg begrüßen zu dürfen. Die Uraufführung der Kubanischen Messe „Misa Cubana“ von José Maria Vitier, findet am
1. Juli 2023, 18.30 Uhr in unserer Evang. Schaitbergerkirche Hallein, statt.
Weitere Konzerttermine sind dem in unserer Pfarrgemeinde Hallein ausgehängtem Plakat zu entnehmen. Prof. Dr. Méndez und Mario El Fakih werden uns (musikalische) Einblicke in ihre kubanische Kultur gewähren.
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Diakoniebeauftragte Edda Böhm-Ingram
(Beitragsbild: Yohanes Vianey Lein / Pfarrbriefservice.de)