Ein besonderes Herzensprojekt geht zu Ende

[17.11.2022]

Im Sinne Jesu – 40 Jahre für Menschen in Not

Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25,40) – mit diesen Worten fasst Jesus das Dasein für Menschen in Not zusammen, für Menschen, die hungrig und durstig sind, die fremd waren, nackt oder krank und sogar im Gefängnis. Er spricht zu jenen, die Hungrige und Durstige versorgt, Fremde aufgenommen, Kranke und Gefangene besucht haben – und die dabei gar nicht gemerkt haben, dass ihr selbstverständlicher Liebesdienst auch Jesus gegolten bzw. im Sinne Jesu geschehen ist.

Ist es Zufall, dass dieses Wort im Vers 40 steht – und damit auf das 40- jährige Jubiläum unseres „Bastelkreises“ (eigentlich ein unpassender Begriff) anspielt?

40 Jahre Projekt der Herzen

Ja, 40 Jahre gibt es dieses „Projekt der Herzen“ von engagierten, mutigen und einsatzbereiten Frauen, die ihre Zeit, ihre Fantasie und Energie dafür aufwenden, Menschen in Not zu helfen.

Ihre Fertigkeiten beim Malen, Handarbeiten, mit Holz hantieren, beim Marmelade kochen, backen etc., beim „Basteln“ also, münden in wunderschöne und wohlschmeckende Dinge, die dann verkauft werden, um mit dem Erlös Menschen in Not zu unterstützen.
Deutlich über € 400.000,00 sind in den vergangenen 40 Jahren zusammengekommen – eine stolze Summe. Aber es ist bei weitem nicht nur das Geld!

Da wurden Menschen aus der Fremde begleitet und besucht, unzählige Gespräche geführt, Menschen getröstet und gestärkt – außerhalb und innerhalb des Kreises, da wurden Menschen neu Sinn und Freude vermittelt und Gottes bedingungslose Liebe vorgelebt.

Es begann im Jahr 1983

Begonnen hat es im Jahr 1983 mit einem Hilferuf aus Siebenbürgen. Anfangs in geblockten Zusammenkünften, dann in wöchentlichen Zusammenkünften treffen sich 20-30 Frauen, um ihre Produkte dann auf den alljährlichen Adventmärkten zu verkaufen. Dazu kamen 17 Flohmärkte und 5 Ostermärkte.

Über 20 Jahre wurde der Kreis von Marlis Del-Negro geleitet, unterstützt durch ihren Mann Wolfgang Del-Negro, der unter dem Motto „Hallein hilft Rumänien“ 24 Hilfsreisen organisierte. Auch Christl Hochwimmer und Waltraud Kribitz waren treibende Kräfte, die am Gelingen des Kreises und der Arbeit großen Anteil hatten. Manche sind seit Anfang an dabei, andere kamen dazu und bereicherten mit ihren Ideen den Kreis. Denn es wird immer geschaut, dass das Sortiment zum jeweiligen Trend der Zeit passt.

Seit 2006 leitet Gabriele Guttmann – und die Hilfe verteilt sich auf eine Unzahl von Organisationen und Einzelpersonen, von der Anschaffung eines PKW für Diakonie mobil, die Unterbringung einer bosnischen Flüchtlingsfamilie, Zuwendungen an einzelne Familien in der Nähe, Hilfsprojekte im Ausland, bis zur Unterstützung des Papageno Kinderhospizes in Salzburg und MOKI (Mobile Kinderbetreuung). Immer nach intensiven Beratungen hat der Kreis beschlossen, für wen das Geld verwendet werden soll.

Eine „biblisch“ lange Zeit

40 Jahre sind eine lange Zeit! Und 40 ist eine biblische Zahl: 40 Jahre wanderte das Volk Israel von Ägypten ins gelobte Land, 40 Tage fastete Jesus nach seiner Taufe in der Wüste, 40 Tage dauert die Passionszeit, die Vorbereitung auf das Sterben Jesu.

Nach 40 Jahren und dem heurigen Adventbasar werden auch die Herzensdamen einen Schritt kürzertreten – es soll leider der letzte Adventbasar sein!

Ob sie dann auch in das gelobte Land der ehrenamtlichen Pension eintreten? Aber es munkelt schon, dass es doch noch weitere Treffen geben soll… Aber mit den großen Adventmärkten wird es vorbei sein.

Deshalb kommet zuhauf, genießt noch einmal die besonders Atmosphäre im Halleiner Pfarrhaus und die wunderbar gestalteten Produkte!
Zeigt mit eurem Erscheinen und eurem Kaufen für einen guten Zweck eure Dankbarkeit für dieses einzigartige Herzensprojekt gelebten christlichen Glaubens!

Wir als Pfarrgemeinde, ich als Pfarrer bin unendlich dankbar für all das, was in diesem Kreis in der vergangenen 40 Jahren geschehen, wie viel Hilfe geleistet worden, wie sehr das Pfarrhaus mit Leben erfüllt wurde – und so „nebenbei“ bei ganz vielen Aktionen und Festen der Pfarrgemeinde mitgeholfen, abgewaschen, Kuchen gebacken wurde usw.

Gottes Segen liegt und lag auf diesem Projekt – Gottes Segen wünsche ich von Herzen allen Mitgliedern des „Bastelkreises.“

Euer Pfarrer Peter