Sonntagsgruß zum 27. November 2022

[25.11.2022]

1.Adventsonntag

Liebe Mitglieder und Freund*innen unserer Halleiner Pfarrgemeinde!

An diesem Wochenende entzünden wir die erste Kerze am Adventkranz – bei uns daheim und auch in den Gottesdiensten bei uns in der Kirche. Es ist ein Licht der Hoffnung, der Liebe und der Zuversicht in dieser dunklen Jahreszeit.

Es ist eine Wegmarke auf dem Weg zum Christfest. Denn in der Adventszeit bereiten wir uns ja vor auf die Ankunft Gottes auf Erden im Menschen Jesus Christus.

Immer wieder merke ich, wie das Revolutionäre, ja das Atemberaubende dieser christlichen Botschaft in den Hintergrund gedrängt oder nicht verstanden wird.

Christinnen und Christen behaupten und glauben, Gott bleibt nicht in majestätischer Ferne, ist kein gefühlloser Herrschergott, sondern er kommt mir und uns ganz nahe, ja er wird ein Mensch wie du und ich. Er steigt herab vom Himmel, er wird ein kleines hilfsbedürftiges Baby und später ein am Kreuz leidender und sterbender Mensch.

Weihnachten sagt also ganz viel darüber aus, an was für einen Gott wir glauben und wie Gott uns Menschen begegnet. In den Tagen des Advent möchte ich mich darauf vorbereiten und einstellen, mich bereit machen für das Wunder der Weihnacht.

Advent ist für mich eine Zeit der Besinnung, des Innehaltens, aber auch der Vorfreude, des ungeduldigen Wartens.

Der Adventkranz unterstützt mich dabei, meine Sehnsucht zu zügeln und zugleich ist er Ausdruck wachsender Freude. Der ursprüngliche Adventkranz hatte sogar 24 Kerzen, eine für jeden Tag im Dezember mit 4 größeren für die Sonntage des Advent. Die Kerzen waren auf einem großen Wagenrad montiert und dieses befand sich in einem Waisenhaus in Hamburg, das vom evangelischen Pastor Johann Hinrich Wichern geleitet wurde.

Zur Adventszeit gehören für mich aber auch die herrlichen Adventlieder. Ein neueres, das wir im Krabbelgottesdienst singen, ist für mich zum Ohrwurm geworden. Das liegt an der eingängigen Melodie, aber auch an der eindrücklichen Botschaft des Textes:
Die Kerze brennt, ein kleines Licht, wir staunen und hören: „Fürchte dich nicht!“, erzählen und singen, wie alles begann; in Gottes Namen fangen wir an.“ (Bernd Schlaudt, Das Kindergesangbuch, Nr. 28)

Keine Angst haben zu müssen, sich vor nichts und niemand zu fürchten – auch vor Gott nicht – das ist für mich die Kernaussage der biblischen Botschaft, der guten Nachricht. Und dazu sich immer wieder die Geschichten von Gott und Jesus erzählen und dadurch bestärkt zu werden im tiefen Vertrauen: Gott ist da, mitten unter uns, in seinem Namen leben wir.

Ich wünsche uns gerade in der Adventszeit, dass wir diese Nähe Gottes spüren, seine Liebe erfahren dürfen und mit Vorfreude auf das Weihnachtsfest erfüllt werden!

Euer Pfarrer Peter Gabriel

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