Religionsgemeinschaften zum Kirchenprivilegien-Volksbegehren

[2013-04-13]

Bünker warnt vor „erstarktem aggressiven Atheismus“

Wien (epdÖ) – Das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien ist vor allem auf die Katholische Kirche zugespitzt; viele Forderungen sind aber keine rein „katholische“ Angelegenheit, sondern betreffen auch andere anerkannte Religionsgemeinschaften, so der Tenor der Antworten auf eine Befragung durch die Zeitung „Der Standard“ (Ausgabe vom 8. April). Spitzenvertreter von Evangelischer Kirche, Israelitischer Kultusgemeinde (IKG) und Islamischer Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) äußerten sich. IKG-Generalsekretär Raimund Fastenbauer erklärte sich in dieser Frage mit der Katholischen Kirche solidarisch. „Auch wenn die Katholische Kirche die größte Religionsgemeinschaft ist: In dieser Frage sitzen wir alle in einem Boot“, sagte er. Im Streit um die rituelle Beschneidung etwa werde für ihn ersichtlich, dass in Österreich, aber auch in ganz Europa, fundamentalistisch-antireligiöse Kreise gegen die Stellung von Religion in der Gesellschaft auftreten. Ähnlich sieht dies der evangelische Bischof Michael Bünker. Im „Standard“ wies er auf die Gefahr eines „europaweit erstarkten aggressiven Atheismus“ hin. Dessen Unterton habe „etwas Kulturkämpferisches, von dem ich dachte, wir haben das schon überwunden“. Für Bünker klingen beim Volksbegehren „sehr starke anti-kirchliche Ressentiments durch“. IGGiÖ-Präsident Fuat Sanac kann dem Volksbegehren auch etwas Positives abgewinnen. Es gebe die Chance zur Information, denn „viele wissen gar nicht, was die Glaubensgemeinschaften für die Gesellschaft tun – denken Sie an die Spitäler, Schulen oder Hilfsorganisationen“, so Sanac.
„Vieles, was jetzt als angebliche Vergünstigungen angeführt wird, sind Aufgaben, die bei Nicht-Existenz der Kirchen vom Staat erbracht werden müssten“, meinte Fastenbauer. Auch im Bereich der staatlichen Finanzierung konfessioneller Privatschulen gebe es keine „Kirchen-Privilegien“. „Das ist keine Subvention an die Kirchen, sondern Bezahlung der Lehrer für ihre Leistung“, unterstrich Bischof Bünker. Den Betrieb der Schulen finanzieren die Schulen selber: „Würden alle Privatschulen wegfallen, hätte der Staat also weitaus höhere Kosten, weil er die Schulen selbst betreiben müsste. Denn der Bedarf ist ja da.“ Im Sozialbereich spare sich der Staat so ebenfalls Kosten, da viele notwendige Aufgaben etwa von Caritas und Diakonie übernommen werden, betonte der evangelisch-lutherische Bischof. Die Kirchen seien außerdem nicht die Einzigen, die Fördermittel erhalten würden, erklärte Sanac. Gewerkschaften, Vereine oder etwa Bauern würden auch Subventionen erhalten. Es müsse ein Weg gefunden werden, die Konfessionslosen so einzubinden, „dass sie sich in der Gesellschaft wohlfühlen“, nur „Rechte anderer zu kappen ist der falsche Weg“.

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