Lasst die Friedenslichter nicht erlöschen!

[24.12.2022]

Im kommenden Jahr 2023 dreht sich bei der ökumenischen Fastenaktion der Halleiner Pfarrgemeinden alles um das Thema „Frieden“. Zu diesem Thema schon einmal vorab und passend zum Weihnachtsfest und zu Neujahr ein Text des neuen Pfarrers und Dechants der röm. kath. Stadtpfarre Hallein, Dr. Markus Danner.

Gerne wird jedes Jahr das Friedenslicht, das in Betlehem entzündet wird, weitergegeben.
Aber wo ist denn noch ein Licht des Friedens zu sehen inmitten der vielen Bilder der Gewalt und des Krieges?

Es ist erschütternd, mit welcher Kaltblütigkeit Gewalt angewandt wird, um persönliche, wirtschaftliche, politische, nationale Interessen durchzusetzen. Was kann man dem entgegensetzen? Wie kann die Gewalt gestoppt werden? Ist Gegengewalt wirklich die einzige Möglichkeit? Ist die Vermehrung der Waffen wirklich die notwendige Antwort? Wer rüstet für den Frieden?

Mag sein, dass Gewalt notwendig ist, um einen skrupellosen Gewalttäter zu stoppen. Aber das ist zu wenig und zu kurz gedacht. Waffen, die jetzt zur Verteidigung notwendig erscheinen, werden schnell zu Quellen neuer Angriffe, neuer Gewalt. Es braucht mehr als Gewalt, um die Gewalt zu beenden!

Es braucht Maßnahmen, die Frieden ermöglichen, aufbauen, festigen. Aber diese Maßnahmen brauchen lange Zeit, bis sie wirken, brauchen Geduld, bis sie sich durchsetzen! Maßnahmen, die dem Frieden dienen, sind wie schwache Lichter in einer dunklen Nacht. Aber man muss sie anzünden, damit die Nacht heller wird. Und schon ein kleines Licht kann man von weitem sehen!

Ein kleines Licht für den Frieden

  • Wenn ich mich gut informiere über Vorgänge in der Welt,
    über andere Völker und Kulturen, über fremde Sprachen,
    dann zünde ich ein kleines Licht für den Frieden an.
  • Wenn ich beginne mit Leuten zu sprechen,
    die mir fremd sind mit ihrer Lebensart und ihrer Sicht der Welt,
    dann zünde ich ein kleines Licht für den Frieden an.
  • Wenn ich in den Opfern der Gewalt nicht Zahlen sehe,
    sondern Menschen,
    dann zünde ich ein kleines Licht für den Frieden an.
  • Wenn ich erkenne,
    welche Folgen meine Eigeninteressen für andere Menschen haben,
    und wenn ich anfange diese meine Interessen weniger wichtig zu nehmen,
    dann zünde ich ein kleines Licht des Friedens an.
  • Wenn ich die Not oder die Angst eines Menschen in meiner Nähe erkenne,
    anspreche, zuhöre, mithelfe, um Wege aus der Not oder aus der Angst zu suchen,
    dann zünde ich ein kleines Licht für den Frieden an.
  • Wenn ich Spannungen in meiner Umgebung wahrnehme und anspreche,
    Ursachen finde und Gegner miteinander ins Gespräch bringe,
    dann zünde ich ein kleines Licht für den Frieden an.

Dechant Markus Danner