Corona – eine selbstkritische Reflexion

[07.03.2022]

Liebe Mitglieder und Freund*innen unserer Gemeinde!

In einem Sonder-Kirchen-Info schicken wir euch mit dem Ende der meisten staatlichen Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie einige Gedanken, die uns im Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre beschäftigen. Wir wünschen uns das Gespräch und den Austausch mit euch – zu unseren Gedanken, aber auch zu euren Fragen, Enttäuschungen, negativen und positiven Erfahrungen.

Corona – eine selbstkritische Reflexion

Corona hat uns alle unvorhersehbar herausgefordert. Unsere Gesellschaft musste sich an eine Pandemie anpassen und damit auch unser persönliches Leben. Auch in unserer evangelischen Pfarrgemeinde Hallein sowie den verschiedenen Kirchen in Österreich hat diese Entwicklung Spuren hinterlassen. Die Bewältigung der Omikron-Welle hat uns eine Verschnaufpause verschafft, die wir nutzen wollen, um selbstkritisch auf unser Handeln zurückzuschauen – im Bewusstsein um die Verantwortung, die wir als Pfarrer tragen.

Über die vergangenen zwei Jahre haben wir in Zusammenarbeit mit weiteren Verantwortlichen unserer Pfarrgemeinde danach gestrebt, unserem Auftrag gerecht zu werden: die bedingungslose Zuwendung und den Segen unseres Gottes spürbar werden zu lassen, für Menschen da zu sein, sie zu ermutigen, zu begleiten, zu trösten und zu unterstützen – durch Besuche, Anrufe, Mails, schriftliche Sonntagsgrüße, Gottesdienste im Rahmen der Möglichkeiten (auch online), alternative spirituelle Angebote und anderes mehr.

Doch rückblickend fragen wir uns,

  • ob wir unsere Stimme nicht deutlicher gegen die Vereinsamung in Seniorenheimen und Spitälern erheben hätten sollen, in denen über viele Wochen hinweg überhaupt keine Besuche möglich waren?
  • ob wir nicht mehr dafür hätten sensibilisieren sollen, welche Konsequenzen es mit sich bringt, wenn Menschen einsam ohne ihre nächsten Angehörigen sterben müssen und keine angemessenen und würdigen Trauerfeiern möglich sind?
  • ob wir den Einsatz und die überfordernde Belastung des Pflegepersonals und der Ärzt*innen angemessen gewürdigt und wertgeschätzt haben und nicht ganz gezielt nach Möglichkeiten der seelischen Unterstützung hätten suchen sollen?
  • ob wir nicht zu wenig auf die geschaut haben, die in Kurzarbeit geschickt wurden, die ihren Job verloren haben, ihr Geschäft aufgeben mussten und somit ihrer wirtschaftlichen Existenz beraubt wurden?
  • ob wir die Bedürfnisse unserer Kinder und Jugendlichen zu wenig rücksichtsvoll der Pandemiebekämpfung nachgeordnet haben, ob wir nicht speziell Familien in ihrer spezifischen Herausforderung besser und kreativer hätten unterstützen können?
  • ob wir nicht unser Ringen und Hinterfragen einzelner staatlicher und kirchlicher Regeln und Einschränkungen hätten öffentlich machen sollen anstatt sie zu übernehmen, ohne Kritik zu üben?
  • ob wir nicht denen zu wenig zugehört haben, die Bedenken gegen eine schnelle Impfung haben oder die Maßnahmen der Regierung kritisch beurteilen?
  • ob wir nicht Gesprächsrahmen und -räume für echten Aus-Tausch hätten anbieten und
    eröffnen können, in denen Mitmenschen mit unterschiedlichen Auffassungen miteinander ins Gespräch kommen?

Wir bekennen unsere Unbeholfenheit, befehlen unsere Unzulänglichkeit der Vergebung Gottes an und bitten um Entschuldigung, wo wir dadurch unsere Nächsten verletzt haben! Wir bitten um Gottes erneuernden Geist, Sorge und Angst überwindendes Vertrauen, seine Weisheit, Erkenntnis und den nötigen Mut, das Reflektierte angemessen anzuwenden, wenn sich unsere Hoffnung auf einen ruhigen Herbst nicht erfüllt.

Macht uns bitte aufmerksam auf mögliche Irritationen, Fragen, Enttäuschungen und Ermutigungen im Blick auf unser Handeln – und lasst uns reden!

Eure Pfarrer, Jens-Daniel Mauer und Peter Gabriel

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