Müllsammelaktion

[20.07.2022]

Am diesjährigen Gründonnerstag kamen um 10 Uhr im Pfarrhof 12 Kinder im Volksschulalter, 6 Erwachsene und 1 Jugendlicher zusammen, um gemeinsam nach diversem Müll in der Umgebung Ausschau zu halten.

Zuerst gab’s ca. eine halbe Stunde Spiel und Musik geleitet von Jens-Daniel und auch noch einige wichtige Anleitungen für einen sicheren und reibungslosen Ablauf. Immerhin hatten wir vor, am Salzachufer nach Müll zu suchen. Dann bekamen alle spezielle Handschuhe, die uns vom Wirtschaftshof Hallein zur Verfügung gestellt wurden. Auch viele große Müllsäcke (60 l) erhielten wir und sogar eine Greifzange wurde uns geliehen. Und dann starteten wir los. Gleich unter der Zeder vor dem Kirchturm fanden wir schon einige Zigarettenstummel. Weiter ging’s Richtung Neumayrbrücke, aber auch hier schon entlang des Zauns zum Pfarrgarten wurde wieder etwas gefunden und dabei entdeckten wir auch noch einige Gegenstrände, die hinter dem Zaun einfach so „entsorgt“ wurden, zu denen wir aber im Moment nicht hinkommen konnten.

Ab der Neumayrbrücke teilten wir uns auf. Eine Gruppe ging mit Jens-Daniel am Radweg weiter Richtung Stadtbrücke, die andere kletterte mit mir über die Mauer hinunter zur Salzach, um dort in dieselbe Richtung zugehen. Und dabei haben die Kinder dann zu einigen Plastikflaschen und Getränkedosen auch einige Kuriositäten gefunden wie z.B. Grillgitter, kaputtes Fahrradschloss, Socken, Stoffwindel, Zuckerlpapier, Papiertaschentücher, FFP2- Masken, Metallrohr, Baustellenvließ, Scheibtruhenrad, einen kaputten Fahrradreifenmantel, der nur mehr zum Teil aus dem Sand herausragte und mühsam herausgezogen werden musste. Ein Randstück von einem Plastikeimer ragte im Böschungsbereich zum Teil aus der festen Erde heraus, und so wurde die Greifzange auch als Grabungswerkzeug umfunktioniert, um dieses Stück aus der Erde herauszuholen.

Die 2. Gruppe wurde dann noch einmal geteilt und traf sich am Radweg, um mit der Gruppe von Jens-Daniel entlang der Wüstenrotstraße und bei der Bushaltestelle Burgfried nach Müll zu suchen, während eine kleine Gruppe noch mit mir bis zum Ende des begehbaren Teils entlang der Salzach weitersuchte und auch fündig wurde, um dann über die Mauer hinaufzuklettern. Wir gingen dann noch am Radweg entlang bis zum Gehsteig der Stadtbrücke und sammelten noch etliche Zigarettenstummel vor allem in Höhe der HTL und des Cafés ein.

Auf dem Rückweg zum Pfarrhaus fanden wir noch weitere Zigarettenstummel, wahrscheinlich haben wir da so an die 800 – 1000 Stück gefunden. Und eine der erwachsenen Begleitpersonen meinte dazu: „Eigentlich ist das hier eine Sisyphusarbeit, die wir da machen“. Aber für den Augenblick gab es ein kleines Fleckerl sauberer Umwelt.

Erschreckend war auch für die andere Gruppe, dass selbst im Bereich von den aufgestellten Mistkübeln entlang des Radwegs und bei der Bushaltestelle sehr viel Müll gelegen ist.

Beim Pfarrgarten angekommen, erfreuten sich alle an der zuvor besorgten Jause bestehend aus aufgeschnittenem Käse, Semmeln, Gurkensticks, Cocktailtomaten und roten Ostereiern. Sogar einen Guglhupf gab es als Nachspeise.

Erstaunt waren dann alle, als sie erfuhren, wie manch so achtlos weggeworfener Müll oft viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte und Jahrhunderte braucht, um zu verrotten, abgesehen davon, welche Chemikalien in dieser Zeit dabei frei werden und in die Erde und ins Grundwasser dringen.

Anschließend wurde noch der zuvor entdeckte Müll, der beim Pfarrgartenzaun lag, in einen der Müllsäcke geleert. Insgesamt waren es zusammen circa 50 kg oder auch mehr, aufgeteilt in 5 Säcken, die dann später vom Wirtschaftshof abgeholt wurden.

Zum Abschluss gab es dann wieder Spiel und Spaß für die Kinder und wir waren uns einig, dass so eine Müllsammelaktion eigentlich öfter durchgeführt werden sollte. Noch besser wäre es allerdings, wenn jede*r den angefallenen Abfall auch bei den entsprechenden Sammelstellen selbst entsorgen würde.

Christine Frauscher