Sonntagsgruß zum 3. März 2024

[01.03.2024]

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde!

„Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ (Lukas 9,26) – so lautet der Wochenspruch aus dem Evangelium für den 3. Sonntag der Passionszeit mit Namen Okuli (=meine Augen). Ums Sehen, darum, wohin und wie ich schaue, geht es an diesem Sonntag. Schaue ich zurück, sehnsuchtsvoll oder jammernd? Schaue ich nach vorne? Nehme ich überhaupt wahr, was rundherum um mich geschieht oder schaue ich nur auf mein Smartphone? Nehme ich Gott wahr? Vom Sehen und auf Gott blicken handelt auch der nachstehende Sonntagsgruß.

Stimmen wir ein in dieses Gebet: „Gott, lass mich hinschauen auf das Leben, das sich schenkt, auf den Schmerz, der um andere leidet, auf den Zorn, der Gerechtigkeit sucht, auf die Ohnmacht, die die Liebe durchhält, auf das Leiden, das den Leidenden nahekommt, auf den Tod, der den Tod zerbricht. Lass uns hinschauen auf Jeus, deinen Christus, unser Heil.“

Neue Einblicke, ein bewusstes Wahrnehmen und vor allem das Vertrauen, Gott sieht mich und schaut auf mich mit liebevollen Augen – das wünschen wir euch von Herzen!

Eure Pfarrer Peter und Jens-Daniel

Gruß zum 3. Sonntag der Passionszeit (Okuli)

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!

„Okuli“, die Augen – so wird dieser Sonntag auch genannt, nach dem Vers aus Psalm 25,15: „Meine Augen sehen stets auf den Herrn“.

Ich sitze im Zug und bestaune den Untersberg, wie er in der aufgehenden Sonne leuchtet. Die Augen meiner Mitreisenden sind ausnahmslos auf deren Smartphones gerichtet. Eine Körperhaltung, die zur Zeit sehr verbreitet ist.

Bei meinen Bergwanderungen habe ich es immer sehr genossen, wenn sich der Blick weitet. Die Schönheit unseres Landes zeigt sich dann besonders großartig. Vieles ist dann klein und weit weg und damit nicht mehr so bedeutend – ein echter Augenschmaus. Im Psalmvers soll aber mein Blick noch viel weiter werden!

Den Blick zu Gott heben, wie geht das?

So wie Gott am Giebel des Hauses am Halleiner Kornsteinplatz und in vielen Kirchen dargestellt ist, wird er mir wohl nicht erscheinen und ob Gott sich im Smartphone entdecken lässt, weiß ich nicht.

In der Bibel ist immer wieder die Rede davon, dass Gott sich in seiner Schöpfung und in seinen Geschöpfen entdecken lässt. Gott in unberührter Natur zu erahnen, fällt leicht, aber in seinen Geschöpfen, besonders den Menschen? Schlechte Erfahrungen mit Menschen, besonders auch in der Kirche, nähren bei vielen Menschen die Zweifel an der Existenz Gottes.

Jesus geht es in seinen Worten und Taten gerade darum zu zeigen, was die Grundbedingung dafür ist, dass Menschen an einen liebenden Gott glauben können: Es ist die Liebe, die wir von Menschen erfahren und anderen schenken. Und da gibt es für Jesus keine Halbheiten. Ein bisschen oder ab und zu lieben, das ist für ihn nichts wert. Wo wir aber Liebe schenken und erfahren, ohne Wenn und Aber, erleben wir „Gottes Reich“.

Und das möchte der Psalmbeter, wenn er seine Augen auf den Herrn gerichtet hat. Es ist schließlich das größte Glück, das wir Menschen erleben dürfen, wenn wir einander glücklich machen. Jesus und die Apostel bestätigen uns: So lässt sich Gott „sehen“. Das ist es, was ich uns recht oft wünsche!

Ihr Pfr.i.R Wolfgang Del-Negro