Sonntagsgruß zum 29. September 2024

[27.09.2024]

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde!

„Dies Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.“ (1. Johannes 4,21) Was sich so einfach und selbstverständlich anhört, ist im Alltag eher schwer zu leben. Denn auch wir, die wir auf Gott vertrauen und uns Christen nennen, verhalten uns immer wieder nicht nach seinen Maßstäben. Wir setzen andere herab, hören gar nicht richtig zu, begegnen ihnen nicht mit dem nötigen Respekt. Hoffentlich stellt uns Gott immer wieder warnend einen Engel in den Weg, der uns auf den richtigen Weg zurück bringt. Von Engel und besonders dem, der Bileam lehrt, zu segnen statt zu fluchen, handelt der nachstehende Sonntagsgruß und darum geht es auch in den Gottesdiensten an diesem Wochenende – herzliche Einladung dazu!

Nikolaus Ludwig von Zinzendorf schreibt passend zum Bibelwort dieses Sonntags: „Der Heiland soll uns aus den Augen herausfunkeln, dass man sehe, dass er in uns lebt.“

Lassen wir uns alle miteinander ermuntern, immer wieder zu versuchen, im Sinne Jesu miteinander umzugehen. Dafür bitten wir um seine Kraft und seine Liebe!

Eure Pfarrer Peter und Jens-Daniel


Sonntag Michaelis

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!

„Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.“ – darauf vertraut die Beterin von Psalm 34 (Vers 8). Da hat jemand erlebt: mir ist es schlecht gegangen, ich war in einem dunklen Loch, doch mir ist geholfen worden. Gott hat mich nicht verlassen, mein Wunsch, dass er mich hört, meine Hoffnung, dass er mir beisteht, hat sich erfüllt.

Ich habe das immer wieder auch erlebt, wenn ich krank war oder unglücklich mit mir und meinem Leben, wenn andere nicht respektvoll mit mir umgegangen sind. Gott war da – auch wenn ich es im Moment nicht immer gespürt habe. Auch wenn seine Hilfe manchmal anders aussah, als ich mir das erhofft oder auch eingebildet hatte.

Gott kann ich nicht sehen, sein Dasein kann ich aber in mir spüren, in meinen Gedanken, in meinem Herzen. Seine Hilfe erfahre ich durch andere Menschen, die mich unterstützen, die es gut mit mir meinen, die mir ihre Liebe schenken.

Seit frühester Zeit haben gläubige Menschen für diese Hilfe, dieses Dasein Gottes auch von Engeln gesprochen, überirdische Wesen zwischen Himmel und Erde, in denen Gott mir begegnet.

Heute am Sonntag Michaelis stehen diese Gottes Boten im Mittelpunkt – auch für evangelische Christen und Christinnen. Denn auch in der Bibel spielen Engel ja eine wichtige Rolle. Denken wir nur an Gabriel, der Maria ihre wundersame Schwangerschaft verkündet, an die Engel bei den Hirten auf den Feldern von Bethlehem oder an die Engel, die den Jüngerinnen am Ostermorgen am Grab begegnen.

Die Hauptbotschaft der Engel ist immer die Zusage: „Fürchte dich nicht!“ Weil Gott auf dich schaut und bei dir ist, brauchst du keine Angst zu haben, sondern kannst mutig dein Leben wagen, dir etwas zutrauen und dich immer wieder neu auf den Weg machen.

Doch die Engel behüten und beschützen nicht nur, sondern im Auftrag Gottes warnen sie auch vor falschen Wegen, zeigen mir, wo ich auf dem Holzweg bin. Das erlebt der Prophet Bileam, der gebeten wird, das Volk Israel zu verfluchen. Doch Gott will nicht Unheil, sondern Heil, ja Segen, er will, dass alle Menschen glücklich und in Frieden leben können.

Wie Bileam brauche ich jedoch manchmal Seh-Hilfen, um den Engel zu erkennen, der mir den Weg verstellt, der mich von meinen falschen Vorstellungen abbringt. Bei Bileam ist es sein Esel, der lange vor ihm den Engel sieht und Bileam letztlich die Augen öffnet.

Ich wünsche mir und euch, dass ich offen und bereit bin, um die Engel wahrzunehmen, die Gott mir entgegen oder an die Seite stellt.

Euer Pfarrer Peter Gabriel