[02.10.2024]

Eine kleine „Dankbarkeitsübung“ zu Beginn: Bitte einen Zettel zur Hand nehmen und ohne viel nachzudenken die 3 wichtigsten „Dinge“ notieren, für die Sie/du am meisten dankbar sind/bist! Dann gerne weiterlesen!
Wollt ihr wissen, was ich auf meinen Zettel geschrieben habe?
Ich bin dankbar
- …. für meine wunderbare Familie – allen voran für meine beiden Kinder und meine Enkelkinder
- ….. dafür, dass ich gesund bin und jetzt in meiner Pension so viel „Zeit für mich“ und meine Hobbys habe
- …. dafür, dass ich mich von Gott behütet und begleitet wissen darf – SEINE Zusage in meinem Konfirmationsspruch stimmt hundertprozentig: „Ich will dich wie einen Siegelring halten, denn ich habe dich erwählt!“ (Haggai 2/23)
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einerseits Menschen gibt, die ihren Blick vermehrt auf die positiven Dinge des Lebens richten: Sie sind dankbar für schöne Momente und Erfahrungen, Negatives rückt dadurch in den Hintergrund. Das wirkt sich nachweislich positiv auf die Psyche aus. Zu diesen Menschen zähle definitiv auch ich! Andererseits gibt es Menschen, die „in jeder Suppe ein Haar finden“: Sie ärgern sich über Kleinigkeiten und geraten schnell unter Stress. Zusätzlich fallen sie leichter in Depressionen, weil sie den Fokus eher auf die Dinge im Leben richten, die das Leben erschweren: Der Blick richtet sich auf das, was man nicht hat oder was gerade nicht so gut läuft – Unzufriedenheit macht sich breit und darunter leidet dann oft auch das Selbstwertgefühl.
Dankbarkeit bedeutet für mich, das Leben wert zu schätzen, sich auch über scheinbar unbedeutende Dinge und kleine Erfolge zu freuen und nichts für selbstverständlich zu nehmen. Gerade die Menschen, die sich hilfesuchend an uns wenden, sind diesbezüglich für mich immer wieder ein Vorbild: Für sie ist es nicht selbstverständlich,
- dass wir ihnen zuhören und sie so angenommen werden wie sie sind
- dass Menschen ihre Zeit zur Verfügung stellen, um sie zu unterstützen und zu begleiten;
- dass sie auch materielle Unterstützung erhalten, wenn es einmal dringend notwendig ist…

Diese Menschen fühlen sich bei uns gut aufgehoben und sie drücken ihre Dankbarkeit manchmal nicht nur durch Worte und Gesten aus. Berührt bin ich beispielsweise jedes Jahr zu Weihnachten über die lieben Zeilen und das kleine Geschenk eines von mir seit Jahren begleiteten Klienten – obwohl er sich selber kaum „Extras“ leisten kann, lässt er es sich nicht nehmen, uns zu Weihnachten eine kleine Freude zu bereiten. Wie viel mir diese ehrliche Geste der Dankbarkeit bedeutet und wie sehr sie mich auch demütig macht für all das Gute, das mir in meinem Leben beschert wurde, kann ich mit Worten nicht wirklich ausdrücken!
Ich singe leidenschaftlich gern und so kam mir bei dem Thema „Dankbarkeit“ sofort ein Lied in den Sinn, dass die meisten von euch sicher kennen. Heute möchte ich meinen Betrag im Gemeindebrief mit diesem Lied schließen – verbunden mit der Bitte, den Text dieses Lieses wieder einmal ganz bewusst wahrzunehmen. Auch wenn wir´s in unserem Leben zwischendurch einmal schwer haben: Wir dürfen dem HERRN danken, denn seine Güte währet ewiglich!
- Danke für diesen guten Morgen. Danke für jeden neuen Tag. Danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.
- Danke für alle guten Freunde. Danke, o Herr, für jedermann. Danke, wenn auch dem größten Feinde ich verzeihen kann.
- Danke für meine Arbeitsstelle. Danke für jedes kleine Glück. Danke für alles Frohe, Helle und für die Musik.
- Danke für manche Traurigkeiten. Danke für jedes gute Wort. Danke, dass deine Hand mich leiten will an jedem Ort.
- Danke, dass ich dein Wort verstehe. Danke, dass deinen Geist du gibst. Danke, dass in der Fern und Nähe Du die Menschen liebst .
- Danke, dein Heil kennt keine Schranken. Danke, ich halt mich fest daran. Danke, ach Herr, ich will dir danken, dass ich danken kann.
(Text und Melodie: Martin Gotthard Schneider, EG 334)
Edda Böhm-Ingram, Diakoniebeauftragte