Geschichte des Weihnachtsbaumes

Jedes Jahr werden 2,5 Millionen Weihnachtsbäume in Österreich zum Christfest geschmückt und aufgestellt. Diese schöne Sitte, die ihren Ursprung im deutschen Raum hat, reicht in ihren Wurzeln sehr weit zurück. Bei vielen naturverbundenen Völkern der Erde, insbesondere den Indogermanen, war der Baum als Symbol des fortwährenden Lebens und des ständigen Wachstums ein Objekt kultischer Verehrung. Bei allen Festen des Jahres fand sich der Brauch, grüne, möglichst auch blühende oder geschmückte Bäume, Zweige oder Kränze aufzustellen.

Aus diesem alten Baumkult entwickelte sich besonders im Mittelalter der Brauch, zum Mittwinterfest mit Tannenbäumen und –zweigen öffentliche Plätze, Kirchen, Festräume aber auch Haus und Hof sowie häusliche Stuben auszuschmücken.
Das Auftreten des ersten Weihnachtsbaumes wird von der National Christmas Tree Association auf das Jahr 1510, im lettischen Riga datiert. Hier wurde vor dem Rathaus zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende ein Baum aufgestellt, der von Kindern mit Wollfäden, Stroh und Äpfeln geschmückt und dann zur Fastenzeit verbrannt wurde.

In Mitteleuropa ist das Auftreten der ersten Weihnachtsbäume in der Mitte des 16. Jahrhunderts verbürgt. Ende dieses Jahrhunderts entstand auch die frühe Form des heute so beliebten Liedes „O Tannenbaum“ – auch dies ein Beleg für die Existenz des Baumes.
Anfänglich sah die Kirche im Weihnachtsbaum ein heidnisches Ritual, das es zu bekämpfen galt. Der evangelische Straßburger Münsterprediger Johann Conrad Dannbauer benannte den „Weynacht Baum“ 1647 als „Lappalie“ und „Kinderspiel“ und beklagte, dass damit mehr Zeit als mit Gottes Wort und heiligen Übungen zugebracht werde.

Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts entdeckten auch der Adel und das gehobene Bürgertum den Weihnachtsbaum, wo er bald zum natürlichen Mittelpunkt des Weihnachtsfestes im Familienkreis wurde. Erst hier vollzog sich die Umdeutung vom Fruchtbarkeitssymbol zum christlichen Symbol.

„Was ist ein Weihnachtsabend ohne jenen Baum mit seinem Duft voll Wunder und Geheimnis“, schrieb Theodor Storm und hielt damit fest, das bis heute wahr ist.

  • BRUNNER, B. 2011. Die Erfindung des Weihnachtsbaums, Berlin, Insel-Verl.
  • MANTEL, K. 1977. Geschichte des Weihnachtsbaumes und ähnlicher weihnachtlicher Formen / eine kultur- und waldgeschichtliche Untersuchung, Hannover, Schaper.

Ursula Brandweiner

P.S.: Nach Österreich kam der Christbaum durch die evangelische Erzherzogin Henriette von Nassau-Weilburg, die 1816 am Habsburger Hof in Wien, einen solchen aufstellen ließ.

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Edda Böhm-Ingram
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