Sonntagsgruß zum 4. Februar 2024

[02.02.2024]

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde!

Herzlich grüßen wir euch zum Sonntag Sexagesimä, das bedeutet: es sind noch ca. 60 Tage bis zum Osterfest! In diesen Wochen wollen wir uns besonders dem Wort Gottes öffnen und bereit sein, Jesus auf dem Weg zu Kreuz und Auferstehung zu folgen. Dazu ermuntert uns auch das biblische Motto dieses Sonntags: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.“ (Hebräer 3,15) Der nachstehende Sonntagsgruß bedenkt den Predigttext des Sonntags über die selbstwachsende Saat.

Das Gebet des Sonntagsgottesdienstes geben wir euch mit in die neue Woche:

Du sprichst uns an, Gott, auch hier und heute. Deine Worte suchen unser Ohr und unser Herz. Danke, dass dein Geist uns hilft zu hören. Wir vertrauen darauf, dass er uns auch hilft, wenn wir dir antworten, wenn wir beten, wenn wir singen, reden und handeln. Stärke dieses Vertrauen durch Jesus Christus, unsern Herrn und Bruder in Ewigkeit. Amen!“

Mögen euch Gottes Wort und seine Liebe begleiten in den kommenden Tagen, möget ihr seine Nähe und sein Dasein spüren!

Eure Pfarrer Peter und Jens-Daniel

Gruß zum 2. Sonntag vor der Passionszeit (Sexagesimä)

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!

„Mit dem Reich Gottes ist es so, wie…“ – so beginnen viele Erzählungen Jesu, in denen er von der anbrechenden Herrschaft Gottes spricht.

Jesus knüpft in diesen sogenannten Gleichnissen an selbstverständliche Gegebenheiten aus dem Alltag der Menschen seiner Zeit an, erzählt, was sich entweder immer wieder oder auch einmal und auf besondere Weise ereignet.

Jesus macht deutlich: in den Erfahrungen der Menschen öffnet sich ein Fenster für die Wirklichkeit Gottes. Mitten im alltäglichen Geschehen wird Gott erfahrbar, er zeigt sich den Menschen. Es geht also nie nur um das, was Menschen erleben, sondern auch immer um ihre Gottesbeziehung, ja wie Gott sich gegenüber uns Menschen verhält.

Die Herrschaft Gottes ist dabei nichts, was irgendwann in ferner Zeit anbrechen wird, sondern schon jetzt, im Hier und Heute zeigt sich Gott, ereignet sich sein Dasein mitten unter den Menschen. Die Erfahrung von Gottes Nähe erschließt dabei auf andere Weise die alltägliche Wirklichkeit und eröffnet neue Perspektiven.

Im Gleichnis für diesen Sonntag vom „Wachsen der Saat“ (Markus 4,26-29) erzählt Jesus, wie sozusagen von selbst der Same, den ein Bauer aufs Feld gesät hat, wächst, gedeiht und reife Frucht bringt.

Diese Erfahrung kenne ich auch aus meinem Leben, sowohl im Blick auf unseren Garten als auch im übertragenen Sinn.

Ohne mein Zutun werden bald erste Knospen entstehen, sich dann Blüten entfalten, die Pflanzen werden langsam grün – und im Sommer werden unsere Bäume im Pfarrgarten wieder viele Früchte tragen.

Ich erlebe, wie eine Beziehung zu einem anderen Menschen sich entwickelt und wächst, wie jemand Vertrauen fasst, seine Freuden und Sorgen mit mir teilt.

Ich staune, wie in der Gruppe der heurigen Konfirmand*innen soviel an Miteinander und Gemeinschaft gewachsen ist, freue mich, wie gerne die Jugendlichen sich bei uns im Pfarrhaus aufhalten und die Zeit miteinander und unter dem Dach der Kirche genießen – und dabei auch offen sind für tiefgehende Fragen und spirituelle Inhalte.

Immer wieder darf ich auch spüren: Gott kommt mir nahe, zeigt sich mir – ohne dass ich mich sonderlich darum bemüht, mich um ihn gekümmert hätte… Ich darf mich fallen lassen im Vertrauen: er ist da und hält mich. Er meint es gut mit mir.

Und in einer scheinbar aus den Fugen geratenen Welt entdecke ich auch immer wieder Zeichen von Bewahrung, von gelingendem Leben, von Gottes Dasein.
So will ich in den kommenden Wochen offen sein für Anzeichen von Gottes Liebe und Herrschaft in unserer Welt und in meinem persönlichen Leben!

Euer Pfarrer Peter Gabriel