[23.11.2020]
Am frühen Morgen des 13. Juli 2017 weckten Germain Rukuki laute Schläge an die Tür seines Hauses in Bujumbura in Burundi. Auch seine hochschwangere Frau Emelyne Mupfasoni und ihre beiden kleinen Söhne erwachten. Dutzende Sicherheitsbeamt*innen drangen in das Haus ein und verhörten Germain und Emelyne. Schließlich wurde Germain verhaftet und mitgenommen.
Seine Arbeit mit der zum Zeitpunkt der Festnahme bereits aufgelösten Organisation Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter (ACAT-Burundi) war Germain zum Verhängnis geworden. Am 26. April 2018 verurteilte das Gericht ihn wegen „Aufstands“, „Bedrohung der Staatssicherheit“, „Beteiligung an einer Aufstandsbewegung“ und „Angriff auf die Staatsgewalt“ zu 32 Jahren Gefängnis.
„Selbst angesichts dieser Einschränkungen werde ich meinen Einsatz für die Menschenrechte nicht aufgeben. Ich werde stets im Dienste meiner Nächsten stehen.“
Weder Germain noch seine Rechtsberatung waren bei der Urteilsverkündung anwesend. Germain legte Berufung gegen das Urteil ein, eine Verhandlung ist jedoch noch ausständig. In der Zwischenzeit hat Germain über drei Jahre zu Unrecht in einer engen, überfüllten Zelle im Ngozi-Gefängnis verbracht. Seinen jüngsten Sohn, der wenige Wochen nach Germains Festnahme geboren wurde, hat er noch nie gesehen.