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[26.11.2021]

Unbändige Freude!

Habt ihr schon mal so richtige Freude erlebt? Oder euch schon total auf etwas gefreut, was in naher Zukunft passieren oder sein wird? Ich schon öfter…

Genaso wie Tessa. Sie hat sich immer schon auf ihren 10. Geburtstag gefreut! Alles sollte perfekt sein: mit Ballons, Kuchenbuffet, Blumen, einem Planschbecken, lustigen Filmen, toller Musik, Konfetti, einem Basteltisch, verschiedenen Spielen und, und und…. dann kam Corona und alles wurde anders.

Ihren 10. Geburtstag feierte Sie mit Oma und Opa im Garten, Mama und Papa am Balkoneingang und ihrem Bruder, den das nicht interessierte, und sich in sein Zimmer verkroch. – Welch‘ ein Desaster! Oder?

Aber Tessa blieb optimistisch und freute sich schon auf Weihnachten. Ein großes Fest mit der Familie; mit Christkindlmärkten und deren Gesang, Kirche, Essen, schönen Liedern und natürlich mit Geschenken, …aber wieder machte Corona – einen Strich durch die Rechnung. Sicher, es gab Geschenke und einen Christbaum, aber keine Christkindlmärkte, keine singenden Gruppen am Straßenrand und kein fröhliches Einstimmen in der Kirche, stattdessen: Maskenpflicht, Abstandsregeln und „nur die Familie“.

Aber Tessa blieb optimistisch: „Zu Ostern“, sagte sie, “zu Ostern wird alles besser!“ „Da gibt es die Dult, ein tolles Osterfest mit Familie, Kuchen, Eier suchen und Spiele! Wir werden einen tollen Tag, miteinander verbringen! Vielleicht gehen wir auch etwas wandern oder spazieren. – Das wäre doch schön, oder?

Sie dachte auch an Schulausflüge, und Familienausflüge mit Schwimmen, Grillen oder einem Picknick oder sogar Rodeln im Februar. Aber alles wurde abgesagt oder verboten….

Nach Homeschooling; immer allein etwas unternehmen; Abstand halten und Maske aufsetzen, muss doch jeder einmal mürrisch werden oder? – Ich schon, wie ging es Euch dabei?

Tessa nicht – Tessa freute sich erneut: Sie freute sich bereits auf den Sommer. Schulfrei, Baden gehen, Urlaub fahren, Wegfahren und zu Hause die Seele baumeln lassen. Und siehe da, außer dem heißersehnten Urlaub (weil es zu viele Auflagen gab und es etwas riskant war, sich anzustecken), konnte man alles andere machen.

Nach all den Monaten des ‚Stillstandes‘ und all der Zeit fragte mal ihr Papa: „Na, Tessa, geht es dir gut? Wie war die ganze Zeit voller Entbeh- rungen und dem Ständigen ‚geht nicht‘, darf man nicht‘?“ Tessa lächelte: „Es war doch gar nicht schlimm oder? Mir hat es gefallen!

Der Papa war erstaunt: „Was? Dir hat das gefallen? Aber wieso denn? Fast alles war VERBOTEN, man konnte nirgends hingehen, nichts machen was Spaß macht. Es wurde doch alles irgendwie doch vermiest, oder nicht?“

„Vielleicht“, sagte Tessa, „aber weißt du was? Ihr wart hier! Mama, Du und Michi. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Wir haben gespielt, haben viel gelacht, sind wandern gegangen und baden, haben trotz- dem den Osterhasen und das Christkind gesucht. Sind auf Bäume geklettert haben gekuschelt und waren für einander da. Und genau das, Papa, kann uns keiner mehr nehmen!“„Was denn nehmen?“, fragte Papa, „Was meinst du damit!“„Na das `WIR`, sagte Tessa, „Wir haben alles miteinander geteilt. Sicher, es war oft nicht einfach oder lustig, aber wir waren alle füreinander da. Alle haben auf sich aufgepasst, keiner in unserer Familie hat Corona bekommen. Und ich für meinen Teil habe festgestellt, dass es viel wichtiger ist eine Familie zu haben, mit der man sich freuen kann, als Momente voller Spaß, die man schnell vergisst!“ „Ich habe gelernt, dass meine Familie meine größte Freude ist!“, ergänzte sie. „Tja, so hab‘ ich das noch gar nicht gesehen, Tessa, ich danke dir für diese Einsicht!“, sagte Papa.

Ich hoffe, Ihr könnt Euch auch auf etwas freuen! Vielleicht schon auf Weihnachten, auf das neue Jahr, auf euren Geburtstag oder auf ein anderes, bestimmtes Jubiläum oder Ereignis? Ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf die Winterzeit. Wenn es früher dunkel wird, und wenn es auch etwas stiller wird in der Natur, sind das Momente für mich, die immer wie ein Aufatmen und eine Art „Kraftschöpfen“, für das neue Jahr sind. Und natürlich hoffe ich darauf, dass es viel Schnee geben wird!

Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten, ein gutes neues Jahr und dass ihr einen ganz tollen neuen Start in das neue Jahr habt!! Nicht zu vergessen die erholsamen Semesterferien!

Möge Gott mit Euch sein! Er wird sich freuen, Eure Freude mit Euch zu erleben und zu teilen!

Eure Yvonne