Sonntagsgruß für den 19. Februar 2023

[17.02.2023]

Sonntag vor der Passionszeit

Liebe Mitglieder, Freunde und Freundinnen unserer Halleiner Pfarrgemeinde!

Der Gottesdienst ist so etwas wie ein Wegweiser in Richtung Karfreitag und Ostern. Im Evangelium zu diesem Gottesdienst – Markus 8, 31-38 – will Jesus seine Jünger auf das, was ihm geschehen wird, vorbereiten. Für seine Jünger eine schwierige Lektion! Ihr so großartiges Zusammenleben mit Jesus soll so ein trauriges Ende nehmen?

Die Zeit damals hat manche Ähnlichkeiten zu unserer Zeit. Auch damals gab es gesellschaftliche Gruppierungen, die nicht mehr miteinander reden konnten, die einander grundsätzlich misstrauten, ja sogar gewalttätig wurden. Auch Jesus hat es ja so erlebt: Zuerst war er der umjubelte Star und dann hat man ihn fallengelassen, in einem Prozess, der den Namen nicht verdient hat, denn auch dort hat man nicht wirklich miteinander geredet und überhaupt nicht versucht, die Position des Anderen zu verstehen.

Deshalb steht am kommenden Sonntag neben der Ankündigung des Leidensweges Jesu das berühmte Kapitel des Apostels Paulus von der Liebe – 1.Korintherbrief, 13.

Paulus schreibt das in seinem Brief an die christliche Gemeinde in Korinth, weil er weiß, wie schwierig das Zusammenleben in dieser so bunt zusammengewürfelten Gemeinde ist. Deshalb möchte er, dass sich die Gemeinde bemüht, so miteinander umzugehen, wie er es im 13. Kapitel beschreibt und dass die christliche Gemeinde so quasi ein Kontrastprogramm zu einer Welt ist, die allzu leicht mit Gewalt, statt mit Liebe zwischenmenschliche Probleme löst.

Es ist anspruchsvoll, wie Paulus gelingendes menschliches Zusammenleben beschreibt. Aber ich denke, dass es sich lohnt, das eigene Verhalten danach zu messen und wenn nötig, zu korrigieren. Denn Paulus meint: Wer liebt, ist geduldig und gütig, der ereifert sich nicht, prahlt nicht, spielt sich nicht auf, verhält sich nicht taktlos, sucht nicht den eigenen Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn erregen und trägt nichts nach. Es freut den, der liebt, nicht, wenn einer Fehler macht, sondern wenn er das Rechte tut, denn er gibt niemanden auf, sondern vertraut und hofft für ihn und bleibt sehr geduldig.

Ich bin überzeugt, dass das das beste Rezept zu einem guten, glücklichen Leben ist. Versuchen Sie es immer wieder, besonders, wenn Sie sich mit einem lieben Mitmenschen schwertun!

Ihr Pfr.i.R Wolfgang Del-Negro