[07.07.2023]
5. Sonntag nach Trinitatis
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!
Am Beginn der Schul-Sommerferien möchte ich euch sozusagen als Urlaubsgepäck das wunderbare Sommerlied von Paul Gerhard mitgeben:
„Geh aus mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausge- schmücket haben.“ (EG 503,1)
Ich lade euch ein, wo auch immer ihr seid, wohin ihr reist, was ihr entdeckt oder erlebt, genau hinzuschauen, wie wunderbar und schön so Vieles auf dieser Erde ist, nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch wir Menschen in aller Unterschiedlichkeit und Vielfalt. Ebenso auch das, was wir Menschen mit unserer Muskelkraft und unserem Verstand erschaffen haben.
Ich weiß, es ist nicht alles gut, Menschen richten auch Zerstörung an und es gibt viel Leid, Not, Krieg und Tod auf dieser Welt.
Paul Gerhard wusste das auch, denn er schrieb ja sein Lied kurz nach dem Ende des 30- jährigen Krieges, durch den ihm selber großes Leid zugefügt worden ist.
Aber ich will in den kommenden Wochen mit Paul Gerhard auf das Schöne, auf das Gelingende und das Gute schauen – und ich will vor allem Gott dafür Danke sagen und ihn loben, eben weil es nicht selbstverständlich ist, sondern weil ich reich beschenkt worden bin, weil Gott es (trotz mancher Unbilden) so gut mit mir meint.
Mit Paul Gerhard will ich meinen Blick aber auch über diese Welt hinaus erheben, hoffnungsvoll vorausblicken auf das, was mich nach meinem Tod bei Gott erwartet:
„Was will doch wohl nach dieser Welt dort in dem reichen Himmelszelt und güldnen Schlosse werden.“ (EG 503,9)
Gerade diese Perspektive hilft mir, mit dem Nicht-Guten in meinem Leben und auf unserer Erde zurecht zu kommen.
Die Dankbarkeit und die getroste Zuversicht lassen mich mit Paul Gerhard dann auch dahin gelangen, dass ich versuche, mein Leben im Sinne Jesu Christie zu führen, dass mein Gottvertrauen Früchte der Nächstenliebe hervorbringt und mich eintreten lassen für die Bewahrung der Schöpfung, für gerechte Lebensverhältnisse und Frieden.
„Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, dass ich dir stetig blühe; gib, dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele früh und spat viel Glaubens- früchte ziehe.“ (EG 503,13)
Einen gesegneten, erholsamen Sommer!
Euer Pfarrer Peter Gabriel
PS:
Der Sonntagsgruß verabschiedet sich in die Sommerpause!
Den nächsten erhaltet Ihr wieder am 8. September!