[14.06.2024]
Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde!
„Suchen und Finden“ – das ist das Thema der biblischen Texte dieses Sonntags: Der Hirte, der sein verlorenes Schaf, die Frau, die ihr Geldstück, der Vater, der seinen Sohn, und Jesus, der den Zöllner Zachäus sucht und auf dem Baum findet. Am Ende dieser Geschichte heißt es: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lukas 19,10). Das beschreibt den Auftrag Jesu und das Ziel seines Handelns: wer in der Welt als „verloren“ gilt, wer sich selber „verloren fühlt“ – er soll wieder erfülltes Leben in der Gegenwart Gottes haben. Der nachsteende Sonntagsgruß bedenkt, was die Geschichte vom verlorenen Sohn uns heute sagt.
Franz von Assisi lädt uns ein, mit ihm zu bekennen: „O Herr, in deinen Armen bin ich sicher. Wenn du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten. Ich weiß nichts von der Zukunft, aber ich vertraue auf dich.“
Euch wünschen wir dieses Vertrauen, dass Gott für euch da ist, er euch immer wieder neu findet und euch mit Freude füllt!
Euer Pfarrer Peter
Sonntagsgruß zum 3. Sonntag nach Trinitatis
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!
Die Geschichte vom verlorenen Sohn im 15. Kapitel des Lukasevangeliums gehört wohl zu den bekanntesten Texten des Neuen Testaments:
Der Sohn verschwindet von zu Hause, verjubelt sein Erbe in schlechter Gesellschaft und als es ihm ganz schlecht geht, kehrt er reumütig nach Hause zurück. Der Vater nimmt ihn mit großem Tamtam wieder auf und der ältere Sohn ärgert sich schwarz darüber.
Die Geschichte können wir auch so lesen, dass wir uns fragen: „Welcher der drei Personen entspreche ich am ehesten?“. Vermutlich entsprechen wir zeitweise mehr der einen und dann wieder der anderen Person.
Es gibt vielleicht Zeiten, wo wir allzu leichtsinnig waren und ordentlich auf die Nase gefallen oder seelisch unter die Räder gekommen sind. Ein andermal waren wir eher sehr rechthaberisch, haben sehr auf unsere Tüchtigkeit gepocht und auf die anderen, die es sich in unseren Augen allzu gut gehen ließen, verächtlich herabgesehen. Manchmal sind wir einfach barmherzig, großzügig, schnell bereit zu verzeihen. Diese Verhaltensweisen haben alle ihren Reiz und ihre Vorzüge, sie können aber auch sehr nachteilig sein.
Jesus lädt uns mit diesem Gleichnis ein, darüber nachzudenken: Wer bin ich, wie bin ich? Vielleicht kann uns das Gleichnis auch eine Hilfe zu mehr Verständnis sein, wenn andere Menschen gerade nicht so sind, wie wir es für richtig halten oder auch, um uns bewusst zu machen, welche Eigenschaften wir an uns besser entwickeln könnten.
Aber das Gleichnis weist über Empfehlungen an unsere Lebenspraxis hinaus auf das, was Jesus grundsätzlich immer wieder betont, dass hinter allem die große Zusage steht: Wer auch immer du bist, wie auch immer du dich verhältst, bei Gott wird es für dich und mich immer die Chance auf Leben und Zukunft geben, die Chance, seinen Segen neu wirksam werden zu lassen.
Ihr Pfr.i.R Wolfgang Del-Negro