[06.09.2024]
15. Sonntag nach Trinitatis
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!
„Lobe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ – so spricht der Beter, die Beterin zu sich selbst im Psalm 103, Vers 2.
Am Ende der Sommerferien schaue auch ich dankbar zurück auf die Wochen der Erholung, der Unterbrechung des Alltags. Ich erinnere mich an neue Eindrücke auf meinen Reisen und Unternehmungen. Besonders beeindruckt haben mich wunderschön ausgemalte Kirchen, eine fantastische Tropfsteinhöhle, die hellblaue Farbe des Meeres, der weite Blick auf die hohen Berge.
Immer wieder staune ich besonders im Sommer über die Wunder der Natur, über Gottes wunderbare Schöpfung, aber auch über das, was Menschen vor vielen hundert Jahren mit ihrer Fantasie und ihren Begabungen geschaffen haben.
Sehr bereichert haben mich auch Begegnungen mit anderen Menschen sowie Gedanken und Überlegungen zum Weltgeschehen, zu den Problemen unserer Zeit, über die ich in Büchern gelesen habe. Und auf meinem Gaumen schmecke ich noch das fremdländische Essen sowie den guten Wein.
Es ist nicht selbstverständlich, dass ich all das erleben durfte, und ich fühle mich reich beschenkt. Ich bin sehr dankbar, ja danke Gott für das, was er mir Gutes getan, was er mich Schönes erleben lässt.
Doch ich weiß aus eigener Erfahrung: manchmal vergesse ich aufs Danken, entwickele ein Anspruchsdenken, dass mir all das Gute doch auch zustehe. Vor allem, wenn dann wieder der Alltag mit seinen alltäglichen Geschäften und seinen Sorgen beginnt, wenn Dinge nicht gelingen oder es mir nicht so gut geht – dann sind das Schöne, die Geschenke des Sommers schnell vergessen.
Deshalb ermahnt der Beter, die Beterin sich sozusagen selbst: Vergiss nicht aufs Danken! Vergiss nicht auf Gott! Denk immer wieder daran, wie gut er es mit dir meint. Auch in den Momenten, wo nicht alles glatt läuft, wo Schweres zu bewältigen ist.
Der Beter spricht zu seiner Seele, zu seinem innerstes Selbst, seinen Gefühlen, seinen Erinnerungen und Gedanken, ja auch seinem Vertrauen ins Leben, seinem Gottvertrauen. Mir macht das Mut, in mich hineinzuhorchen – und zugleich mich Gott und seiner Liebe zu öffnen, achtsam zu schauen, was Gott mir alles schenkt und ihm aus ganzem Herzen und tiefster Seele DANKE zu sagen!
Euer Pfarrer Peter Gabriel