Starke Volksfrömmigkeit

Volksfrömmigkeit

Die wichtigste Muttergottes-Ikone in der Salzburger Kirche der Orthodoxen Christen. Diese Ikone ist mehrere hundert Jahre alt und hat als Gnadenbild schon 15-16 Frauen nach langer Unfruchtbarkeit zu einer Schwangerschaft verholfen. Gspendet wurde die Ikone von einem Christen aus Freilassing; „die Ikone hat die Kirche gefunden“. „Aufsuchung der Verlorenen“ ist der Titel dieser Ikone, die in der Darstellung einzigartig ist. (Foto: Helmut Meisl)
  • Fast in jedem orthodoxen Haus, schützt mindestens eine Ikone mit der Muttergottes Maria die Familie. Die Ikone gehört zur Familie. Eine Öllampe, vor der Ikone aufgehängt, beleuchtet die Ikone, spendet ständig das „Ewige Licht „und begleitet die Betenden beim Gebet. Die Öllampe darf niemals verlöschen und wird daher sehr gepflegt. Weihrauch spielt dabei ebenfalls auch zu Hause bei den Hochfesten eine große Rolle, ebenso wie eine Flasche mit Weihwasser, das oft aber auch schluckweise getrunken wird und eher weniger „versprengt“ wird. Viele Zuwanderer aus Rumänien haben fast alles zu Hause gelassen, die Ikonen wurden aber immer mitgenommen.
  • Es gibt viele Kirchen zur Ehre Muttergottes
  • Wallfahrten: „Damit wir uns Wiedersehen“, eine Wallfahrt wird als Wiedersehen mit Maria gefeiert.
  • Namenstage: Maria, Mario…
  • Weihnachtslieder und Gedichte sind ebenfalls Maria gewidmet, zB. „Stolz der Schöpfung“.
  • Trost-Kanon: Mit Freude erfülle mein Herz, o Jungfrau/die die Fülle der Freude empfangen hast und die Trauer der Sünde zum Verschwinden bringst. Aus Krankheit gefesselt und erniedrigt bin ich, o Du heile mich!
  • Die ökumenische Dimension der Marienverehrung ist verbunden mit der wichtigen Rolle der Frau in der Kirche, in allen christlichen Konfessionen, wobei die Muttergottes als Vorbild gilt.
  • Gebet als Beispiel: Pavecernita

Erzpriester Dr. Dumitru Vienzuianu kommt ursprünglich aus Rumänien und hat viele Jahre in einer Salzburger Druckerei als „Brutberuf“ gearbeitet. In seinem Dienst als Priester hat er immer ehrenamtlich gearbeitet. Der Erzpriester ist verheiratet und hat auch zwei Kinder, die beide nach dem Studium in Rumänien arbeiten und dort erfolgreich sind. Während die Ehe für Priester in der Orthodoxen Kirche kein Thema ist, ist das Priestertum für Frauen noch nicht einmal diskutierbar. „Frauen haben so viel zu tun und können so Vieles in der Kirche an wichtigen Diensten übernehmen, da wäre das Priestertum wohl eine unzumutbare Überforderung. Die Rollen sind verteilt, der Mann kann keine Kinder bekommen. Ohne die Frauen wäre die Kirche zugrunde gegangen – auch die römisch katholische Kirche. Die Frauen tragen die Kirche auf der eigenen Schulter, Frauen sind in der Kirche immer in der Mehrheit und Frauen waren auch die ersten am Grab nach dem Tode Jesu. Frauen sind genug beschäftigt, sie sollen nicht auch noch mit dem Priestertum belastet werden. Ohne Frauen hätte ich es niemals geschafft in Salzburg.“ Angesprochen auf noch bestehende Differenzen mit den anderem christlichen Kirchen meint er zum Schluss: „Gott wird uns wohl nicht danach fragen, wo wir uns nicht einigen konnten sondern eher um das, wo Einigung gelang und wo ehrliches Bemühen darum zu erkennen war.“

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