Herbst 2020

[17.09.2020]

Angst und Vertrauen – so haben wir den neuen Gemeindebrief überschrieben.

Vor neuen, unbekannten Situationen fürchte ich mich, z.B. wenn ich wie die Konfirmand*innen ganz neu in eine Gruppe komme, wo ich kaum jemanden kenne. Wenn im Beruf oder im Sport eine Herausforderung wartet oder ein unangenehmes Gespräch bevorsteht. Furcht bezieht sich meistens auf eine konkrete Situation, Angst hat für mich etwas Bodenloses, wenn ich die Bedrohung nicht sehen, begreifen kann, wenn sich vor mir ein Abgrund auftut. Was oder wer hilft mir, wenn ich mich fürchte, wenn die Angst mich packt? Wie kann ich lernen, (wieder neu) Vertrauen zu fassen?

Mir ist es eine große Hilfe, wenn ich jemanden bei mir weiß, der mir gut zuredet, von dem ich spüre, er meint es gut mit mir und traut mir zu, dass ich die ungewohnte Situation schaffe. Besonders mein Vater hat mir in meiner Kindheit dieses Zutrauen geschenkt: Du schaffst die Schule, deinen Führerschein…, ja du wirst dein Leben meistern. Das hat mir viel Kraft und Sicherheit gegeben! Das war wie ein Netz – gespannt über den Abgrund der Angst.

Als Jugendlicher durfte ich erfahren: Da gibt es noch einen, der es gut mit mir meint, der mich so annimmt, wie ich bin. Gerade in der Zeit der Pubertät, in allen Unsicherheiten und auf dem Weg, mich zu finden, war das eine ganz große Stütze. Dieses Vertrauen auf und in Gott ist mir nach wie vor eine große Stütze für mein Leben und meinen Alltag. Natürlich gibt es immer wieder Situationen, wo ich mich fürchte oder die mir Angst machen – so wie es den Jünger*innen Jesu auch erging – aber da ist in mir das tiefe Gefühl, Gott hält und trägt mich. Gott hält auch diese Welt mit all ihren Katastrophen in der Hand.

Dieses tragende Grundvertrauen wünsche ich euch allen und viel Spaß beim Lesen des neuen Gemeindebriefs!

Euer Peter Gabriel

2020_03_Gemeindebrief

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