Schöpfungswunder aus naturwissenschaftlicher Sicht

[02.05.2022]

Die Darstellungen zur Entstehung der Erde und des Lebens sind in den biblischen Geschichten spannend und entsprechend der Zeit ihrer Entstehung faszinierend „modern“ zu lesen. Wer sich aber die unendliche Geschichte geklärter und ungeklärter Evolutionsschritte ansieht, kommt nicht aus dem Staunen, dass es das WUNDER Schöpfung überhaupt geben kann.

Einige Schritte möchte ich erwähnen, um diese wunderbare Fügung ein wenig verstehen zu lernen und gleichzeitig in Ehrfurcht innezuhalten und den persönlichen Umgang mit den Schöpfungswerten zu überdenken. Der „Big Bang“- Urknall -, der Kampf zwischen Energie und Materie hat die chemischen Elemente entstehen lassen, daraus haben sich nach strengen Gesetzen chemische Verbindungen gebildet…

Seit 4,6 Milliarden Jahren spricht man vom Planeten Erde. Damals war er ein glühender Gasball. Durch langsame Abkühlung entstanden flüssige Massen, dann sogar feste Körper. Das Erstarren erfolgte nach ganz bestimmten Gesetzen, die Teilchen fanden sich in Atomgittern zusammen und formten Kristalle. Diese Kristalle, jeder nach einem besonderen System, fügten sich zu Gesteinen zusammen und bildeten die feste Erdkruste. Diese Kruste war aber keine geschlossene durchgehende Fläche mit entsprechenden Höhen und Tiefen, es waren einzelne „Platten“, die auf dem flüssigen Untergrund (Magma) schwimmen, und daher in Bewegung sind. An den Berührungsorten der Platten kam es zu Überschiebungen, Aufwölbungen und Abtauchen der Ränder. Die Kontinente, die Ebenen, Gebirge und Tiefseegräben formten sich heraus… Erst als die Oberfläche unter 100°C absank, konnte sich flüssiges Wasser in den Tiefen sammeln. Die Atmosphäre war von giftigen Gasen erfüllt. In den heißen Dämpfen kam es zu elektrischen Entladungen, es entstanden chemische Verbindungen, die im Wasser gelöst auch Aminosäuren enthielten. (Miller Experiment 1953). Damit war der Grundstein für „Leben“ gelegt. Alles Leben beruht auf der Basis von Eiweißen (Proteine). Eiweiße sind nach ganz bestimmten Ordnungen aus Aminosäuren zusammengesetzt. Wie es allerdings dann aus diesen Eiweißen zu echtem Leben kam, ist noch nicht nachweisbar, allerdings waren viele Millionen Jahre dafür Zeit. Die Anordnung der Eiweiße ist der nächste Schritt… Erstes Leben konnte nur im Wasser entstehen. Die starke UV-Strahlung von der Sonne hätte zu der Zeit alles Leben an Land sofort zerstört.

Die „Erfindung“ der Fotosynthese, die Spaltung von Wasser in Wasser- stoff und Sauerstoff ist ein weiteres „Wunder“. Jede grüne Pflanze kann Wasser mit Hilfe von Blattgrün und Lichtenergie zerlegen, der Wasserstoff wird mit CO2 (Kohlendioxid) verbunden und Zucker entsteht. Der Sauerstoff entweicht bei dem Prozess und gelangt in die Atmosphäre. Hier wird er durch die UV-Strahlung in Ozon verwandelt und lagert sich als Strahlenschutz um die Erde (Ozongürtel)… ab jetzt kann Leben auch an Land bestehen. Die unvorstellbar große Zahl verschiedenster Pflanzen und Tiere ist seither in Entwicklung. Die Vielfalt der Tiere vom Einzeller über die Würmer zu Fischen, Lurchen… führte schließlich nach unzähli- gen Irrfahrten auch zum Menschen.

„Macht euch die Erde untertan“… und schon begann nach langer Zeit in einem Zusammenleben mit der Natur, die Zeit, in der der Mensch die Beherrschung der Natur begann: Alles ist machbar! Die Arbeit wurde an Maschinen abgegeben, diese brauchten aber Energie… energiereiche Stoffe wie Kohle, Erdgas und Erdöl werden eingesetzt. Dass die Bildung dieser Energieträger aber Jahrtausende und Jahrmillionen benötigt, vergaß der immer bequemer werdende Mensch. Heute wird in einem Jahr so viel von den Energieträgern verbraucht, wie in einer Million Jahren nicht nachgebildet werden kann… dieses Missverhältnis spiegelt sich in den ständig rasant steigenden Kohlendioxidwerten in unserer Luft wider, kein Wunder, dass die Temperatur infolge höherer Wärmeaufnahme der Luft ständig steigt.

Mut macht mir, dass das „Waldsterben“ als Folge der Verbrennung schwefelhaltiger Energieträger erkannt, und durch rasche, weltweite Maßnahmen, indem der Schwefel aus den Brennstoffen entfernt wurde, beendet werden konnte. Auch die Löcher in der Ozonschichte, verursacht durch Gase in Kühlanlagen und Spraydosen, konnten durch weltweite Verbote dieser schädlichen Stoffe (FCKW) wieder zum Schließen gebracht werden.

Es bleibt zu hoffen, dass auch der unverantwortlich hohe Ausstoß von CO2 bald ein Ende findet und damit die Erderwärmung eingedämmt werden kann. Jede und jeder von uns kann durch viele kleine und größere Änderungen des Verhaltens dieser gefährlichen Entwicklung entgegenwirken. Unsere evangelische Kirche hat dieses Jahr zum Jahr der Schöpfung ausgerufen, eine Einladung Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung, dieser wunderbar entstandenen Welt ist damit uns ALLEN empfohlen.

Werner Schwarz