[10.06.2023]
Liebe 3
Liebe Freunde und Mitglieder unserer Pfarrgemeinde!
Im Gottesdienst am morgigen Sonntag gehen wir dem Volumen der Liebe Gottes auf den Grund. Ihr fragt Euch, was damit gemeint sein soll? Hier ein kleiner Appetizer („Neugierigmacher“):
Mit einer hochgestellten 3 nach einem Längenmaß wird in der Regel angezeigt, wie groß ein Raum ist. Breite, Länge und Höhe werden miteinander multipliziert, um beispielsweise festzustellen, mit wie viel Luft ein Zimmer erfüllt wird. Davon abhängig können wir die Heizung optimal einstellen.
Jetzt übertragen wir dieses Prinzip ganz freimütig symbolisch auf die Liebe Gottes, um eine Idee davon zu bekommen, wie weit sich diese erstreckt. Die biblischen Überzeugungen sprengen dabei unser mathematisches Denken…
Die Grundlage von Gottes Liebe dürfen wir auf dreifache Weise in Anspruch nehmen – im körperlichen Genuss der Schöpfung, der heilvollen Lebensprinzipien Jesu in unserem Handeln und der Stärkung unserer Seele durch göttliche Geisteskraft. Darauf aufbauend erinnert die biblische Tradition immer wieder folgende „Liebes-Formel“:
29Jesus aber antwortete ihm: „Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, 30und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften« (5.Mose 6,4-5). 31Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese.“ (hier nach Markus 12)
In der Schule nenne ich diese „Liebes-Formel“ gerne das biblische „Dreifachgebot“. Als Verständnis von „Gebot“ erarbeiten die Schüler mit mir eine Erwartungshaltung á la: „Da wird mir was geboten!“ Gott lieben durch mein ganzes Sein, dazu mich selbst und ebenso die Menschen um mich herum – das ermöglicht mir tatsächlich ein wertvolles „Raumklima“?
Damit zurück zur mathematischen Volumenberechnung: Wie groß ist der Raum von Gottes Liebe? Wie weit erstreckt er sich. Wie viel Luft zum Atmen passt rein?
Mhhh, wenn wir in der Symbolik bleiben, hängt das wohl auch mit den einzelnen Multiplikatoren zusammen…
Wobei wir das Wichtigste nie vergessen sollten, und so schließe ich mit einer der Perlen aus dem morgigen Predigttext 1. Johannesbrief 4:
16Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Liebe Grüße 3, Pfarrer Jens-Daniel Mauer