[05.09.2023]
Der Briefmarathon ist einer der größten Menschenrechts-Events der Welt, alljährlich initiiert von Amnesty International (AI) rund um den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Millionen von Menschen weltweit bündeln in diesem Zeitraum ihre Kräfte und fordern per Briefen, E-Mails, Tweets, Facebook-Posts oder Postkarten Freiheit und Gerechtigkeit für zu Unrecht verfolgte, eingesperrte, oft gefolterte Menschen. Unrechtssysteme werden so ans Licht gezerrt und ihre Missetaten sichtbar gemacht.
Aber der Briefmarathon kann auch auf Erfolge verweisen:
Bernardo Caal Xol
Bernardo Caal Xol (51), Lehrer, Gewerkschafter und Angehöriger des indigenen Maya-Volkes der Q‘eqchi‘ in Guatemala. Wegen seines Einsatzes für die Rechte der Q’eqchi‘ und für den Umweltschutz wurde Bernardo im Jänner 2018 verhaftet. Im Rahmen des Briefmarathon 2021 setzten Menschen auf der ganzen Welt rund eine halbe Million Aktionen, um seine Freilassung zu fordern. Am 24. März 2022 wurde er entlassen.
Atena Daemi
Atena Daemi (35) ist eine bekannte iranische Menschenrechtsverteidigerin. Seit Jahren setzt sie sich für Frauenrechte und für die Abschaffung der Todesstrafe im Iran ein. Und seit Jahren wird sie von den iranischen Behörden schikaniert, verfolgt und zu guter Letzt wurde sie inhaftiert. Weltweit forder ten daraufhin Hunderttausende Unterstützer*innen von Amnesty Atenas Freilassung, unter anderem beim Briefmarathon 2018. Am 24. Jänner 2022 kam endlich die gute Nachricht von Atenas Freilassung.
Natürlich ist das nicht alles, wofür sich Amnesty einsetzt. Diese Organisation nimmt auch Einfluss auf dem Gebiet der Frauenrechte, LGBTIQ- Rechte, Todesstrafe, diskriminierender Gesetze usw.
Helga Schinninger
Beauftragte für Entwicklungszusammenarbeit