„Frühjahrsputz“ der anderen Art

[07.04.2025]

Endlich ist Frühling! Die Tage werden wieder länger und die Sonne schickt uns ihre wärmenden Strahlen. Der Anblick der Frühlingsblumen und des zarten Grüns der Blätter erweckt neue Lebensgefühle in uns. Viele von uns verspüren einen unbändigen Tatendrang, der uns neben all den Tätigkeiten, die uns im Frühjahr endlich wieder möglich sind, möglicherweise auch dazu motiviert, den jährlichen Frühjahrsputz anzugehen.

Gafik: Lenz (gemeindebrief.de)

Der Frühjahrsputz dürfte bereits den alten Römern bekannt gewesen sein. Der Monat Februar (das lateinische Verb „februare“ bedeutet „reinigen“) war ihr Reinigungs- beziehungsweise Sühnemonat, „februa“ das römische Reinigungsfest. Ein früher Hinweis auf den Frühjahrsputz findet sich aber auch in der jüdischen Tradition des Pessachfestes, das jährlich im März oder April gefeiert wird. Das Haus wurde im Vorfeld des Frühlingsfestes Pessach gründlich gereinigt. Diese Reinigung soll an die überstürzte Flucht der Israeliten aus Ägypten erinnern. Die Menschen entfernen alle Spuren von gesäuertem Brot in ihrem Haus, weil alles Gesäuerte vor dem Fest verboten ist. Die Entfernung alles Gesäuerten – vor allem des Brotes – symbolisiert die Eile, mit der die Israeliten aus Ägypten flohen, da sie nicht warten konnten, bis ihr Brot aufgegangen war, bevor sie in die Freiheit aufbrachen.

Auch die katholische Kirche hat ein Reinigungsritual im Frühjahr: Traditioneller Weise werden der Altar und alles, was damit zusammenhängt, am Gründonnerstag gründlich gereinigt. Der Frühjahrsputz war in früheren Zeiten dringender notwendig als heute, denn es musste der Schmutz des Winters beseitigt werden: Die Häuser wurden mit Holz- oder Kohleöfen beheizt und die Türen wurden im Winter fest verschlossen gehalten, um die warme Luft drinnen zu halten. Dies führte natürlich dazu, dass sich in den kalten Monaten Ruß und Schmutz auf sämtlichen Oberflächen ansammelte. Beides wurde dann beim gründlichen Frühjahrsputz beseitigt. Neben den alltäglich anfallenden Arbeiten wurden im Frühjahr die Fenster geputzt, die Vorhänge gewaschen und die Oberflächen und Wände gründlich von Staub und Ruß befreit.

Auch ich mache jährlich einen Frühjahrs- bzw. Osterputz. Dabei werden nicht nur die „versteckten Winkel“ der Wohnung einer gründlichen Reinigung unterzogen, ich ordne auch viele meiner Unterlagen neu und entledige mich der Dinge, die sich im Laufe der Wintermonate angesammelt haben und die – manchmal nach längeren Überlegungen – doch nicht mehr gebraucht werden. Ist der Frühjahrsputz dann erledigt, freue ich mich nicht nur über eine besonders sauberere Wohnumgebung, es macht sich gleichzeitig auch ein Gefühl geistiger Klarheit und Frische bei mir breit.

Der Begriff „Frühjahrsputz“ kann somit auch als Metapher für jede Art von Reinigungs- oder Organisationstätigkeit verwendet werden. Eine Person, die ihre Angelegenheiten in Ordnung bringt, könnte man demnach als jemanden bezeichnen, der „Frühjahrsputz macht“. Einige von uns benötigen „einen kleinen Schubs“, um daran erinnert zu werden, dass „ein Frühjahrsputz“ dringend notwendig wäre. Wenn sie dann noch jemanden zur Seite gestellt bekommen, der ihnen dabei hilft, die ins Ungleichgewicht geratenen Angelegenheiten wieder in Ordnung zu bringen, dann denke ich dabei dankbar an jede:n einzelne:n DALETE-Freiwillige:n: Sie stellen ihre Zeit und ihre Talente zur Verfügung, um Menschen beim „Frühjahrsputz“ zu unterstützen! Ohne diese Unterstützung wäre es vielen Menschen nicht möglich, neuen Mut zu fassen, ihr Leben und alles, was damit zusammenhängt, wieder mit neuer Kraft und eigenständig zu regeln. Ein herzliches DANKESCHÖN an alle, die sich so tatkräftig und unermüdlich für unsere Mitmenschen einsetzen!

Edda Böhm-Ingram, Diakoniebeauftragte

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