(2) Ein Thema, aus dem man nicht gut herauskommen kann

[Online ab: 07.03.2023 21:51 | Letzte Änderung: 20.10.2023 12:06]

Den zweiten Abend der Fastenaktion 2023 absolvierte der bekannte Religionswissenschaftler Assoz.-Prof. Dr. Martin Rötting von der Universität Salzburg im vollbesetzten Pfarrsaal des Pfarrzentrums Neualm.  Den Vortrag können sie sich entweder anhören oder weiter unten (fast) komplett nachlesen.

Diese oben angezeigte Sounddatei ermöglicht es, den gesamten Vortrag (31.9 MB | 48 Minuten) noch einmal anzuhören.

Bringen Religionen Frieden?

(Es gilt das gesprochene Wort – siehe Vortrags-Sound-Datei)

Das Thema des Abends ist ein Thema, bei dem man nicht gut herauskommen kann. Es gibt keine Möglichkeit, diese Sache zufrieden stellend zu beantworten, weil alle wissen, was heute gesagt werden soll. Es kann nicht gesagt werden, Religionen bringen den Frieden, weil uns viele Situationen einfallen, wo Religion und Krieg in eine Verbindung gebracht werden muss. Es kam aber auch nichts gesagt werden, Religionen bringen per se Gewalt. Denn Religionen waren immer schon auch Friedensboten. Beide Feststellungen sind wahr. Es ist für einen Religionswissenschaftler nichts spannenderes als zu fragen, wie kommt es denn, dass die Religionen so zwischen Krieg und Frieden stehen.

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Krieg und Frieden in den Religionen kam auf immer wiederkehrenden Wunsch der Studierenden, über dieses Thema doch einmal ein Seminar zu machen.

Friedensboten

Die Beatles waren nicht nur diejenigen, die den Frieden damals in den Mainstream gebracht haben, sie haben auch gleichzeitig die Frage gestellt, welche Rolle die Religion darin spielt. Neben dem Lied „give peace a chance“ kennen die meisten auch das zweite Lied „imagine“. In diesem Lied kommt dann der Friede vor und man fragt sich bei diesen beiden Lieder, ob das nur ohne Religion geht. Es gibt aber auch andere Lieder der Beatles, in denen die Religion sehr gut vorkommt. Genau in der gleichen Zeit haben die Religionen gemeinsam aber als Friedensboten gewirkt. Als Beispiel sei Dr. Martin Luther King genannt bei einer Pressekonferenz im Jahr 1966 mit Thich Nhat Hanh (Buddhistischer Mönch). Thich Nhat Hanh wurde von Martin Luther King für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Beide haben sich im Kontext der Vietnam-Friedensbewegung kennengelernt. In der gleichen Reihe stehen der Dalai Lama, David Steindl-Rast, Thomas Mölten und viele andere, die aus der spirituellen Literatur sehr gut bekannt sind. „Wenn wir den Menschen töten, mit wem sollen wir dann noch gemeinsam leben?“ war in Friedensdemonstrationen auf Transparenten zu lesen. Das zielt darauf ab, dass auch der Feind ein Mensch ist. Und dieses zum Menschen durchdringende der Religionen zeigte sich in dieser Friedensbewegung. Thich Nhat Hanh übernimmt auch diesen Satz „der Mensch an sich ist nicht unser Feind“. Es gibt viele Situationen in dieser Zeit, wo die Religionen in der Friedensbewegung viel voneinander gelernt haben. Einen weiteren positiven „Propheten“ der Friedensbewegung, den man sofort mit Religion verbindet, ist der Dalai Lama. Bekannt geworden ist er dadurch. Dass er fliehen musste vor den Chinesen. Die Art und Weise, wie er mit dieser Gewalt umgegangen ist, hat ihn berühmt gemacht als Politiker, besonders aber in der Funktion als Religionsführer. 1989 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Beim Anblick der Bilder vom Maidan, der schon auch ein Friedensschauplatz war, kommt einem die Gänsehaut. Diese Friedensbewegung, die leider dann gekippt ist, ging von Studierenden aus. Diese haben damit angefangen, religiöse Choräle zu singen. Dieses Singen hatte eine entwaffnende Funktion auf die anrückende Armee und Polizei. Man kann schlecht jemanden bedrängen, der religiöse Friedenlieder singt. Was dieses Bild aber so speziell macht, war nicht nur die Tragik, wenn wir heute auf dieses Bild schauen (so ein Treffen wäre heute nicht mehr möglich), sondern die Tatsache, dass aus dieser Friedensbewegung damals sich später der „Arabische Frühling“ entwickelt hat. Zwei Studenten haben sich damals überlegt, welches Ritual die Protestbewegung verwenden kann, das entwaffnend und friedensbringend ist.

Muslime singen keine Friedenslieder

Muslime singen keine Friedenslieder und zünden in ihrer Tradition normalerweise auch keine Kerzen an, aber sie haben versucht, das Prinzip zu übernehmen. Muslime beten. Jemanden, der eine Friedenskerze anzündet oder betet, kann man schwer bewaffnet gegenübertreten. Muslimisches Militär und Polizei tun sich schwer, Muslimen entgegen zu treten, die sich zum Gebet formieren. In den Gassen in Kairo beispielsweise gab es Studierende, die sich in brenzligen Situationen ausgemacht haben, die Reihen zu schließen zu einer Gebetskette und sich zum Gebet zu verneigen. Ein Polizist darf nicht vor jemandem stehen, der sich zum Gebet neigt. Ihr dreht sich ebenfalls um zum Gebet und wird damit je aus der Situation heraus genommen. In Summe war das alles natürlich komplizierter, als dieses eine Beispiel zeigt. Religionen auf der höchsten Ebene der Führer und auch die „grass-roots Ebene“ (Graswurzelbewegung) zB. mit Studenten, deren Namen heute niemand mehr kennt, lernen friedenspädagogisch voneinander. Ähnliche Bilder und gibt es auch von Demonstrationen gegen die Taliban, die unter anderem die (Friedens)Taube als Symbol verwendet haben, was eindeutig aus der christlichen Ikonographie kommt. Im Jahre 2008 gab es große Unruhen in Südkorea. Damals wurde die größte Lichterkette der Menschheitsgeschichte gebildet. Die Koreaner sind zu einem Drittel schließlich und zu mehrheitlich buddhistisch. Aber beide Religionen kennen Lichter und Kerzen und können an dieser Stelle sehr gut damit zusammen arbeiten, weil sie die gleiche Symbolik teilen.

Was bedeutet eigentlich Frieden?

„Paciscor“ bedeutet eigentlich „einen Vertrag schließen“ und zwar nach einer bewaffneten Auseinandersetzung. Die Römer denken, Frieden ist etwas, nach dem Krieg kommt. Friede ist also nicht zuerst, sondern im römischen Denken ist zuerst Krieg bei dem Ordnung geschaffen wird und diese Ordnung heißt „Friede“.

Johann Galtung, der wichtigste Friedensforscher, hat ein wenig Dickicht in die Frage gebracht, was Friede und Krieg eigentlich ist. Er unterscheidet zwischen „direkter Gewalt“ (zB. es wird aufeinander geschossen), „struktureller Gewalt“ (zB. Ungleichbehandlung von Frauen – Strukturen sind nicht so, dass Gerechtigkeit stattfindet an dieser Stelle). Weiters gibt es eine „kulturelle Gewalt“ (zB. kein Frauenwahlrecht – kann geändert werden). Die direkte Gewalt ist sichtbar und die Gesellschaft reagiert in der Regel sofort darauf. Fataler ist aber, dass zwei Arten der Gewalt „unsichtbar“ sind. Es ist nicht gesagt, dass sie ans Licht kommt, es wird oft sogar abgestritten, dass es sich um Gewalt handelt. Wir alle kennen Menschen, die sich für Änderungen an Strukturen engagieren, dabei gibt es gleichzeitig andere, die sagen, es gehört so. In manchen Ländern, in denen Frauen kein Wahlrecht haben oder wo Homosexuelle sich nicht outen dürfen, auch das könnte als strukturelle und kulturelle Gewalt gesehen werden.

Gedanken machen muss man sich dann, wenn der Unfrieden lauert. Wenn immer die Gefahr da ist, dass die Balance der Gesellschaft durch diverse Kräfte so zu zerbröseln beginnt, dass Gewalt entsteht oder entstehen kann.

Cicero

Cicero (44 v. Chr.) sagt zu diesem Thema: „Daher darf man Kriege zwar auf sich nehmen zu dem Zweck, dass man ohne Unrecht im Frieden lebt, nach Erringung des Sieges aber sind diejenigen zu begnadigen, die im Kriege nicht grausam und nicht unmenschlich waren“. Damit beschreibt er sehr gut die römische Idee von Frieden. Die römische Idee von Friedhelm ist die, das ist eine Gesellschaftsordnung gibt, die gerecht ist und das ist der römische Staat. Und dann kann es sein, dass Störenfriede von außen oder innen diese Ordnung stören und wenn sie das zu viel tun, hat der Staat das Recht, diese Störenfriede zu eliminieren, damit der Friede nicht gefährdet ist. Diese Störenfriede können kleinere Gruppen im Inneren sein, betrifft aber auch alle Völker am Rande Roms.

Platon

Bei Platon heißt es: „… man solle um des Friedens willen Besimmungen für den Krieg treffen und nicht Besimmungen des Friedens um des Krieges willen, denn das Ziel des Staatsmannes sei der Friede (Leg.1,628ce).“ Im siebten Buch der Gesetze Platons geht es um die Erziehung der Bürger zur Wehrfähigkeit. Die Bürger sollten den Frieden suchen und trotzdem die Feinde abwehren können (Leg.7,803d-e). Wenn etwas so geschrieben wird, ist etwas nicht klar, sondern steht zur Debatte. In der Wahrnehmung Platons waren die Staatsmänner oft Menschen, die auf Krieg aus waren, um ihren Reichtum und ihre Macht zu vergrößern. Deswegen sagt er, nein, die Aufgabe des Staatsmannes es ist nicht der Krieg, sondern der Friede.

Augustinus

Augustinus (426) spricht von gerechtem Krieg und spätestens an der Stelle erreicht uns ein Magenbrummen, da es nicht mehr die Römer sind oder Platon. Jetzt geht es um christliche Theologie und um keinen geringeren unter den Theologen der von „gerechtem Krieg“ spricht. Deswegen müssen wir uns detaillierter damit auseinandersetzen was Augustinus genau damit meint. „Die Ungerechtigkeit des Gegners zwingt nämlich den Weisen zu gerechten Kriegen, und so ist sie es jedenfalls, die der Mensch beklagen muß, weil sie des Menschen Laster ist, auch wenn aus ihr kein Zwang zum Kriegführen entstünde“. Augustinus sagt, man kann den Krieg nicht für meiden, wenn ungerechte Menschen ihn anfangen. Oder anders gesagt: die anderen sind schuld. So ist, dass es ungerechte beziehungsweise nicht weise Menschen gibt, muss man mit dem umgehen und da sie nicht weise sind, kann man sie nicht durch Argumente oder Überzeugungen gewinnen und deswegen werden sie aber agieren und ist Unfrieden. Um den Frieden also um der Weisen willen herzustellen, muss man die nicht Weisen durch Gewalt stoppen. Das ist das Argument des gerechten Krieges. Augustinus glaubt, dass Rom zur Weltherrschaft berufen ist. Er zweifelt dieses Imperium und die Strukturen Roms nicht an. Sowohl Christen als auch Nichtchristen, für beide ist Rom ein religiöses und weltliches Machtzentrum. Im Jahre 410 kam der große Einfall der Goten und dieser hat alles richtig durcheinandergewirbelt. Denn eine Überzeugung, die Christen und Nichtchristen geteilt haben, ist, dass wenn Rom fällt, gibt es ein solches Chaos, dass das Ende der Welt im Prinzip da ist. Auch die Christen hatten ein Interesse daran, am Frieden Roms fest zu halten, denn nach ihrem Weltbild war etwas anderes, als das römische System nicht denkbar. Die Einnahme Roms hat deswegen als „göttliche Strafe“ gewirkt. Es war plötzlich Gott selbst, der den Krieg angefangen hat von außen, denn wer kann schon Rom bezwingen? Niemand. Der Hintergrund zum gerechten Krieg ist also eine göttliche Ordnung. Augustinus verbindet eine politische Ordnung mit der Struktur des Himmels. Diese Theorie gibt es auch in anderen Schriften. Der Krieg ist laut Augustinus nötig, wenn diese göttliche Ordnung, die sich in der Erde bereits widerspiegelt und gerecht ist und weise, wenn diese gestört ist. Augustinus bezieht sich damit auch auf die Bibel, zum Beispiel auf den Psalm 82.4 („Errettet den Geringen und Armen und befreit den Dürftigen aus der Hand des Sünders“). Vor diesem Hintergrund spricht Augustinus, wenn er den gerechten Krieg nennt.

Wenn die Ungerechtigkeit zu groß wird und man denkt, wenn man nichts tut, dann wird man als Opfer überrannt, und es wird ein so großes Unrecht entstehen, dass der Schaden größer ist, dann mag Krieg als ein gerechtes, notwendiges Mittel sein. Trotzdem kommt einem dabei ein Kloß in den Hals, man will es nicht einsehen. Gleichzeitig bemerkt man, man kommt aus der Sache nicht heraus. (Anmerkung: Rötting auf sich selbst bezogen). Dieser Kloß im Hals begründet sich darin, weil der charismatisch und pazifistisch denkende und spirituelle Mensch in mir will friedvoll handeln. Aber der in größeren Zusammenhängen politisch denkende und verstehende Mensch in mir, der gesellschaftliche Ordnungen erkennt, sieht auch. Religionen sind – wie vieles andere auch – Ordnungssysteme. Sie sind nicht nur Methoden um Erleuchtung zu erlangen, sondern sie ordnen auch Gesellschaft. Als Beispiel sei die Zeit genannt; wir ordnen alles in „vor Christus“ und „nach Christus“, die Woche strukturiert sich zwischen Sonntag und Sonntag, unser Leben wird strukturiert vom Taufstein bis zum Grab. Die Religion strukturiert das Leben der Menschen, sowohl des Einzelnen und fügt das Leben des Einzelnen in die Gesellschaft ein. Wenn Machthaber mit Religion liebäugeln – und das tun sie sehr oft – dann deswegen, weil sie sich davon versprechen, dass Religion eine Kraft hat ihre Gesellschaft in eine friedvolle Ordnung zu bringen. Warum? Es liegt an der Zahl 150. Menschen können in größeren Zusammenhängen wie 150 sich organisieren. Tiere können das nicht – mit einer Ausnahme, wenn das durch den Instinkt geregelt ist (zB. Schwarmintelligenz bei Fischen, Vögeln, Bienen …). Es gibt eine Intelligenz, die diese große Zahl bewerkstelligt, aber da ist der „Masterplan der Ordnung“ bereits im Lebewesen eingebaut. Bei Tieren, die eine große Menge haben (über 150), wird die Ordnung dadurch aufrechterhalten, dass der Masterplan in den Genen sitzt. Bei uns Menschen ist das nicht so. Wir Menschen müssen und also einen Masterplan erdenken und das können wir, weil wir mit der Sprache kommunizieren können. Aber erst seit wir Schrift haben, können wir andere Dinge wie Ordnungen, an die wir gemeinsam glauben, kommunizieren (zB. wer ist der König, wer der Untertan, wer der Krieger, wer der Händler, wer der Gott). Und nur wenn eine größere Gesellschaft diese Ordnungen gemeinsam hat, dann gibt es keinen Konflikt. Wenn diese Ordnungen nicht mehr geteilt werden, können Konflikte bis zu Kriegen entstehen. Religionen versprechen der politischen Macht ein solches Narrativ. Wenn es also Konstantin es gelingt, eine Erzählung zu übernehmen vom Christentum, dann hat er plötzlich ein Reich, dass nicht nur ihn als Kaiser anerkennt, sondern gleichzeitig akzeptiert, dass „der liebe Gott“ es auch tut. Und der Mensch betet zu Gott, und akzeptiert mit diesem Gebet zu Gott gleichzeitig ihn als Kaiser. Das ist für einen politischen Machthaber perfekt, besser geht es gar nicht.

Thomas von Aquin

In diesem Sinne agiert auch der „gerechte Krieg“ bei Thomas von Aquin. Wenn diese Ordnung zwischen Kaiser, Gott und Gesellschaft gestört ist, dann muss man mit Gewalt eingreifen können. An diese Definition des gerechten Krieges glauben wir auch noch heute in den demokratischen Gesellschaften. An die Stelle des Kaisers ist die Verfassung getreten oder auch das gewählte Parlament. Gott ist in der Verfassung nicht präzisiert, aber zumindest ist allen klar, dass eine Gesellschaft mehr braucht wie die Buchstaben eines Grundgesetzes oder einer Verfassung. Man muss da tiefer greifen können. Das Wichtigste ist aber, dass die Gesellschaft ein Vertrauen hat auf dieses Miteinander. Durch dieses Miteinander entsteht der Frieden, der dazu führt, dass wir miteinander sitzen und zuhören und austauschen können und nicht irgend jemand auf die Idee kommt, zB. einen Vortrag zu stören. Und wen sich jemand nicht an diese Regeln hält, sind wir alle der Meinung, dass wir „Gewalt“ anwenden dürfen – z.B. indem wir den „Störenfried“ aus dem Raum komplimentieren. Wenn sich eine Gemeinschaft nicht an dieses Narrativ hält, gibt es die Polizei (und das beginnt schon beim Falschparken). Diese Idee vom „gerechten Krieg“ ist ganz tief in uns verwurzelt, es muss jemand intervenieren (mit Gewalt), um die „Nicht Weisen“ zu stoppen. Nicht alle Menschen sind Pazifisten. Thomas von Aquin nennt dieses Einschreiten, wenn der Unweise agiert, eine „humanitäre Intervention“. Er sagt auch „wenn der Mensch das tut, dass er dem Übeltäter die Strafe vollstreckt, die ihm zukommt, handelt er eigentlich in der Stellvertretung Gottes“. Das kann gut sein, wenn das Gesetz gerecht ist und die Gesellschaft in einer ordentlichen Verfassung ist, es gibt aber auch Beispiele, wo diese Logik fatal wird (zB. Inquisition, Kreuzzüge).

John Rawls

Jemand der das aufgegriffen hat und die politische Großwetterlage vor allem in den USA bestimmt hat, ist John Rawls. Das ist deswegen nicht unwichtig, weil man zugeben muss, dass neben den anderen großen Playern es immer noch die USA sind, die die Geschichte – meist militärisch – in die eine oder andere Richtung lenken. Rawls schreibt „Wenn eine annehmbar gerechte Gesellschaft der Völker, deren Mitglieder ihre Macht vernünftigen Zielen unterordnen, nicht möglich ist, und Menschen im Großen und Ganzen amoralisch, wenn nicht unheilbar zynisch und egozentrisch sind, müsste man sich mit Kant fragen, ob es sich für Menschen lohnt, auf Erden zu leben“. Das heißt drastisch ausgedrückt „wenn es so stört, dass es völlig außer der Norm ist, dann muss man da was machen“. Im Prinzip sagt das, wenn wir einen Beweis haben, dass jemand „böse“ ist, dann darf man diese beim „Krawattl“ packen und rausziehen. Ein Beispiel, wie so etwas falsch laufen kann, ist der Irak-Krieg vor 20 Jahren, als von Massenvernichtungswaffen die Rede war, die aber nie gefunden wurden. Die amoralischen Kräfte, die beschworen wurden, hat es nie gegeben. Aber, er konnte sie heraufbeschwören. Und darin sieht man den Fluch und Segen in Augustinus „gerechtem Krieg“.

Gerechter Krieg?

Einerseits glauben wir, ein Teil von uns kommt ohne Augustinus’ „gerechten Krieg“ nicht aus, dass wir uns selbst nicht helfen können und dass jemand kommt, der stark und gut ist und uns rettet – notfalls mit Gewalt; „aus der Schlägerei herausziehen“, das ist gerechter Krieg im Sinne von Augustinus „Frieden schützen“. Gleichzeitig kann aber dieses Argument dazu verwendet werden, um einen Krieg zu beginnen, der Unrecht ist. Bei dieser Vorgeschichte fragt man sich, welche Möglichkeiten haben denn Religionen? Die Religionen als Organisationen haben selten Möglichkeiten, in Friedensverhandlungen aktiv zu werden indem sie oft durch ihre eigene Struktur so mit der Politik verwoben sind, dass sie letztlich mit den Entscheidungen der Politik mitschwingen.

Beispiele dazu:

  • Die christlichen Kirchen während der Zeit des National Sozialismus, auch wenn es da Unterschiede in den einzelnen Kirchen gab. Es gab aber Widerstand, es waren aber einzelne. Die große Struktur der Religionen hat aber keinen Widerstand geleistet.
  • Der sowjetische Kommunismus und auch Totalitärismus. Die orthodoxe Kirche war ein zahnloser Tiger. Es gab einzelne, die friedvoll Widerstand geleistet haben, aber nicht wirklich hat sie etwas gebracht.
  • Alle Religionen, die mit einer Nation verbunden sind, beispielsweise der Buddhismus in Japan während des Zweiten Weltkriegs. Beispielhaft die mit ZEN ausgebildeten Piloten, die mit Kamikaze-Fliegern Ziele angriffen. ZEN ist die Kunst des Bogenschießens, kann aber auch missbraucht werden. Der Bogen kann auch von einer Nation „gesteuert“ werden.

Wenn Religionen als Friedensstifter – Peacemaker – auftreten, fällt uns auf, Sie können es nicht als große Organisationen. Wenn, dann gelingt das einzelnen charismatischen Figuren. Das zeigt uns, dass im konkreten Sinn Spiritualitäten es sind, die Frieden leichter bringen können als die Religionen. Eine Spiritualität von Martin Luther King, des Dalai Lama, Thich Nhat Hanh schafft es, über die Reihen der Gewalt durchzugehen. Es ist aber immer die Spiritualität einzelner Personen, nicht die von Organisationen. „Nenn mich bei meinem wahren Nahmen“, ein Gedicht von Thich Nhat Hanh, kommt dem ganz nahe:

Bitte, nenne mich bei meinen wahren Namen!

Bitte, nenne mich bei meinen wahren Namen!
Betrachte es ganz tief:
Jede Sekunde komme ich an,
sei es als Knospe in einem Frühlingszweig
oder als winziger Vogel mit noch zarten Flügeln,
der im neuen Nest erst singen lernt.
Ich komme an als Raupe im Herzen der Blume
oder als Juwel, verborgen im Stein.

Ich komme stets gerade erst an,
um zu lachen und zu weinen,
mich zu fürchten und zu hoffen.
Der Schlag meines Herzens ist Geburt und Tod
von allem, was lebt.
Ich bin die Eintagsfliege,
die an der Wasseroberfläche des Flusses schlüpft.
Und ich bin auch der Vogel, der herabstürzt, um sie zu schnappen.
Ich bin der Frosch, der vergnüglich im klaren Wasser eines Teiches schwimmt.
Und ich bin die Ringelnatter,
die in der Stille den Frosch verspeist.
Ich bin das Kind aus Uganda, nur Haut und Knochen,
mit Beinchen so dünn wie Bambusstöcke.
Und ich bin der Waffenhändler,
der todbringende Waffen nach Uganda verkauft.
Ich bin das zwölfjährige Mädchen, Flüchtling in einem kleinen Boot,
das von Piraten vergewaltigt wurde
und nur noch den Tod im Ozean sucht.
Und ich bin auch der Pirat,
mein Herz ist noch nicht fähig, zu erkennen und zu lieben.
Ich bin ein Mitglied des Politbüros
mit reichlich Macht in meinen Händen.
Und ich bin der Mann, der seine Blutschuld an sein Volk zu zahlen hat
und langsam in einem Arbeitslager stirbt.

Meine Freude ist wie der Frühling.
So warm, daß sie die Blumen auf der ganzen Erde erblühen läßt.
Mein Schmerz ist wie ein Tränenstrom.
So mächtig, daß er alle vier Meere ausfüllt.
Bitte, nenne mich bei meinem wahren Namen!
Damit ich all mein Weinen und Lachen zugleich hören kann.
Damit ich sehe, daß meine Freude und mein Schmerz eins sind.
Bitte, nenne mich bei meinem wahren Namen!
Damit ich erwache!
Damit das Tor meines Herzens von nun an offen steht,
das Tor des Mitgefühls.

Warum ist das so?

Eine spirituelle Gruppe (wie auch die ersten Christen) konnte nur zur Religion werden, indem sie mit dem Staat kooperieren. Wenn man den Staat zum Feind hat, kann man nicht in der Gesellschaft Fuß fassen. Durch die Kooperation mit dem Staat (Konstantin), wird man Teil der großen Erzählung, die der Staat verwendet. Der Staat wird dann plötzlich christlich, oder buddhistisch (Indien). Das ist so bei allen Weltreligionen die gleichzeitig auch Staatsreligionen sind. In dem Moment, in dem der Staat religiöse Symbole auf sein Staatswappen gibt und auch den Klerus bezahlt, kommt es auch dazu, dass die Waffen gesegnet werden. Es gibt keine Religion, die nicht schon Waffen gesegnet hätte. Diese Überlegungen bringen uns zu drei Thesen:

  • These A: Religion ist gefährlich. Religionen bergen einen totalitären Kern (Ulrich Beck, 2007).
  • These B: Religion ist Segen: Gott und Religion ist Kraft des Friedens (Benedikt XVI, 2011).
  • These C: Religion ist Ambivalent: (Scott Appelby 2000.).

So sehr der Christ der These von Benedikt gerne Recht geben würde, der Religionswissenschaftler muss zugeben, dass Ulrich Beck Recht hat, es gibt auch einen totalitären Kern in der Religion und der kann gefährlich werden. Um diese Gefahr muss sich aber die Religion selbst kümmern. Wenn sie das schafft, kann sie den Frieden bringen. Religion an sich ist aber ambivalent, sie kann beides; sie kann den Frieden bringen und den Krieg.

  • Es gibt bewaffnete Konflikte, in denen der Glaube eine Rolle spielt, wo der Glaube nicht der Hauptteil ist, aber der Glaube eine Rolle spielt (Beispiel Irland). Irland war kein Konflikt der Religionen, aber irgendwann werden Religionen so assoziiert, dass sie das Spiel sogar mitgespielt haben. Als weitere Beispiele können Afghanistan, Indien, Indonesien, Nigeria, Palästina, Sri Lanka, Thailand und Tschetschenien genannt werden.
  • Es gibt aber auch konkrete Einflüsse, außerreligiöser Faktoren: Dafur, Guatemala, Kambodscha, Ruanda, Somalia.
  • In einer Studie von Pearce (2005) kommt heraus, dass 20 % der eher religösen Konflikte und 24% der eher „säkularen“ eine hohe Gewaltintensität erreichen. D.h. das Gewaltpotential beider Konfliktarten ist annähernd gleich, die Unterschiede sind vernachlässigbar. Das Gewalt Potenzial hängt nicht unmittelbar von der Religion ab. Der Unterschied von 20 zu 24 % ist zu gering, um sagen zu können, dass Religion per se Gewalt verringert.

Was tun Menschen in Bedrängnis

Wenn Religion in einem bewaffneten Konflikt eine Rolle spielt, dann deswegen, weil in der Bedrängnis wir uns zusammen rotten. Das ist eine ganz normale Reaktion. Das tun auch Nationen, wenn sie Krieg führen. Das was die Nationen zusammen hält ist auch die religiöse Erzählung. Dass Menschen im Krieg religiös werden, dass sie im Schützengraben beten, das ist völlig normal. In der Bedrängnis wird die Verbindung zwischen Nation und Religion immer enger und verschmilzt, wodurch die religiöse Perspektive sogar noch etwas Potenzial gewinnt, auch um den Krieg zu schüren, weil es ja ein gerechter Krieg ist. Die Religion denkt ja dabei, sie kämpft immer an der richtigen Seite.

Radikalisierung von terroristischen Gruppen gibt es auch aus religiösen Gründen (zB. ISIS). Durch diese Verbindung von Macht und religiöse Erzählung gibt es immer wieder einmal große Kriege, in denen Religion eine Rolle spielt beziehungsweise wo plötzlich diesen Kriegen die Religion zugeschrieben wird.

Ein großes Beispiel dazu sind die Kreuzzüge. Die arabischen beteiligten Länder haben eine lange Zeit nicht von den Kreuzzügen gesprochen, sondern vom Kampf gegen die Frankonier. In der Wahrnehmung der islamischen Welt haben hauptsächlich Christen gegen Orthodoxe gekämpft. Der Hauptteil der Kämpfe bei den Kreuzzügen waren Kämpfe unter den Christen. Man wollte die heiligen Stätten befreien, die aber in den allermeisten Fällen den Pilgern zugänglich waren; zu jenen Zeiten, in denen es hieß, sie müssten befreit werden. Die damalige islamische Ordnung hat es durchaus zugelassen, dass andere Religionen zu diesen heiligen Stätten pilgern konnten – und das auch während der Auseinandersetzungen. Später hat der arabische Raum für diesen Konflikt die Bezeichnung Kreuzzüge übernommen.

Ein weiteres Beispiel sind die Türken vor Wien im Jahr 1529. Die drin, dass Religionen kriegerisch seien, per se Gewalt bereit wären, daraus ist eine These entstanden, dass gerade monotheistische Religionen gewaltbereiter wären als polyethistische Religionen. Das Hauptargument war, dass jemand, an einen einzigen Gott glaubt, diesen Gott verteidigen muss. Wenn einer an einem Gott glaubt und ein anderer, ebenfalls an einen anderen Gott, dann muss einer recht haben und der andere ist falsch und der falsche wird irgendwann zur Gefahr. Angeblich seien polyethistische Religionsformen (zB. der Hinduismus) weniger gewaltbereit, weil es diese Dimensionierung auf den einen Gott nicht gibt. In dieser Logik steckt aber ein Fehler. Denn fast alle polyethistischen Religionssysteme sehen die vielen Gottheiten als Repräsentanz der einen großen Gottheit.

Die katholische Kirche ist ein versteckt polyethistisches System. Denn auch hier werden Teilaspekte der großen Gottheit auf kleine Einheiten darunter projiziert (da ist zB. jemand für die Arbeiter zuständig, jemand für den Hals, jemand für die kranken Kinder, jemand für die verlorenen Seelen im Fegefeuer und die vielen heiligen, die die Katholiken kennen). Damit wird das große, göttliche in für den menschlichen Verstand fasssbare kleinere Einheiten aufgeteilt. Wenn es viele Orte gibt, an denen verehrt werden kann, dann gibt es plötzlich keinen Konflikt mehr. Man kann dann beispielsweise keltische Gebetsstätten übernehmen, wenn das Christentum kommt. Religionen, wenn sie schlau sind, sind wandelbar, nehmen etwas mit und machen etwas Neues daraus.

Konflikte innerhalb einer Religion

Besonders krass wurde die Situation als nicht verschiedene Religionen gegeneinander gekämpft haben, sondern es innerhalb einer großen Religion Konflikte gab (Religionskriege). Die Religionskriege waren aber eigentlich politische Kriege insofern, als Fürstenfreiheit erlangen wollten und deshalb gedacht hatten, sie werden protestantisch und können so aus den Zwängen des Kaisers heraus. Diese Freiheit wurde dadurch erreicht, in dem der Protestantismus gestärkt wurde. Die Menschen wurden dadurch gezwungen, die eine oder andere Seite zu wählen. Die Menschen konnten nicht entscheiden, sondern lediglich das Land wechseln. Die individuelle Religionsfreiheit kam erst später.

Wie kann die Religion eingreifen, wenn ein Konflikt naht

Andreas Hasenclever sagt, in jeder Gesellschaft gibt es politische Eliten, religiöse Führer und eine religiöse Basis, wenn eine Religion in einer Gesellschaft miteinander verwoben sind. Wenn es eine diktatorische Gesellschaft ist, bestimmen die politischen Eliten welche religiösen Führer agieren. Die religiösen Führer bestimmen wiederum, was man darf und was man nicht darf. Das geht nicht lange gut (Beispiel Iran).

Eine gesunde Religion hat eine gewählte Regierung, die gewählte Regierung bestimmt nicht die religiösen Führer, sondern akzeptiert die, die da sind. Es gibt eine religiöse Autonomie, egal welche Partei oder Regierung an der Macht ist, die Religionen bleiben die gleichen und die religiösen Führer werden nicht ausgewechselt, wenn der Staatspräsident ein anderer wird. Dadurch haben die religiösen Führer eine Freiheit von den politischen Eliten. Die religiösen Führer sind aber immer noch eng verwoben mit den Eliten, haben aber immer auch ihre Freiheit. Diese Freiheit hat auch die Bevölkerung, die andere Meinung sein kann und diese auch kundtun darf. Gibt eine Freiheit an der Basis, die Basis kann immens viel bewirken (zB. Ostermärsche, Umweltbewegung, me too Debatte, fridays for future ..) können aber nur entstehen, wenn es diese beiden Freiräume gibt. Wo entstehen diese Freiräume? In demokratischen Gesellschaften. Nur demokratische Gesellschaften erlauben diese Freiheit zwischen Religion und Politik. Eine gute Demokratie garantiert also auch, dass die Religion die Freiheit braucht, um friedensstiftend zu agieren. Die religiösen Führer können korrupt sein und zum Krieg anstiften. Wenn sie mit der Elite verbunden sind, gehen sie mit denen in den „Sumpf“. Wenn es diese Freiheit gibt, kann es einen politischen Widerspruch geben.

Die religiöse Öffentlichkeit kann im öffentlichen Raum debattieren. Wenn sie dabei zu gefährlichen Aktionen anstiftet, könnte es von allen Seiten der Gesellschaft Widerspruch geben und die Aktion wird gestoppt, bevor „Quatsch“ gemacht wird. Dadurch entsteht eine religiöse Basis, die eine Freiheit hat, die einerseits mit der demokratischen Gesellschaft verbunden ist, andererseits aber nicht an die National Idee gekoppelt ist und durchaus unterschiedliche Meinungen haben kann. Wir können unterschiedlichen Glauben haben und trotzdem in der gleichen Gesellschaft leben.

Gänsehautbeispiele

Rosenkranzrevolution (ins Bikd klicken startet das Video)


Die „Rosenkranzrevolution“ von 1986 auf den Philippinen.
Im Land war Marco an der Regierung und hatte Panzer in die Städte geschickt um die aufkeimenden Demonstranten mit Tränengas und Gewalt auseinanderzutreiben. Ordensschwestern sind Rosenkranz betend und Lieder singend zu dem Demonstranten gegangen und haben angefangen zu singen, Kerzen zu halten und den Soldaten Rosen zu überreichen. Die gesamte Menge hat plötzlich mitgebetet und mitgesungen. So kam es zum berühmten Telefonanruf des Kommandeurs auf einem Panzer, der seinen Chef angerufen hat und gesagt hat, er könne nicht mit Tränengas auf diese Menge schießen.
Link zu einem sehenswerten Video: https://youtu.be/1guSlBcXuMc

Mosambik 1992, Gemeinschaft Sant’ Egidio
Die Gemeinschaft hat im Hintergrund in Mosambik diplomatisch interveniert, in Folge dessen ein Friedensabkommen zustande kam. Zwischen den sich bekämpfenden Rebellen wurde die „Formel von Rom“ berühmt (Rom deshalb, weil Sant’ Egidio in Rom den Sitz hat).

Britisch Ost-Indien: Khan Abdul Ghaffar Khan und die „Diener Gottes“
Khan Abdul Ghaffar Khan wurde 1890 geboren, war Fakrim Sufi und Muslim aus dem Volk der Patschuken und hat 1930 die gewaltlose Armee der „Diener Gottes“ gegründet. Er hat in den Konflikten zwischen den Hindus und Muslims gleich nach der Staatsteilung auf Indien und Pakistan vermittelt durch Toleranz gegenüber Andersdenkenden, Gleichberechtigung von Frauen und Männern, Hilfe für andere ohne Entlohnung anzunehmen, die Bereitschaft Leben und Besitz im Kampf (der Hilfe für andere) einzusetzen durch strikte Gewaltlosigkeit. Ja, wurde inhaftiert und verbrachte 15 Jahre seines Lebens im Gefängnis. Ein muslimische Prophet der Gewaltlosigkeit.

Maha Ghosananda und die Restauration des Buddhismus
Als die Roten Khmer aktiv waren und bis zu 2 Millionen Kambodschaner starben, hat er mit Fahnen (von Gläubigen) einen Pilgermarsch gemacht. Das wurde als Friedensmarsch verstanden und er hat Regionen befriedet und wurde dadurch berühmt. Sein Marsch führte auch durch vermientes Gebiet, was die Bevölkerung überaus beeindruckt hat.

Weitere Beispiele

  • Chile / Argentinien: Vatikan beendet Jahrhundertstreit
  • DDR: Die Evangelische Kirche und die „friedliche Revolution“ von 1989
  • World Conference of Religions for Peace
  • Al-Sistani Friedensmarsch auf Nadschaf, 2004 Ira
  • „Option für die Armen und Unterdrückten“ von Erzbischof Oscar Romero von El Salvador (der 1980 ermordet wurde)

Das „Friedenspotential der Religionen wird oft durch peacemaker, Einzelpersonen mit hoher religiöser und spiritueller Motivation und/oder NGOs/spirituelle Gruppen geführt.“ Das können auch Religionen sein, wenn sie die Freiheit und den Puffer zum Staat haben. Wenn sie sich zu sehr mit den politischen Eliten verquicken, gehen sie als Nationalreligionen als Nationalhymnen, wenn sie im Krieg geschrieben werden, unter.

Deswegen stehen die Religionen zwischen Krieg und Frieden.

Dr. Martin Rötting
(fast komplett geschrieben von Helmut Meisl)