Hoffnung in der Bibel

[02.12.2020]

“Mein Gott, ich hoffe auf dich” (z.B. Psalm 25,2) – immer wieder drücken die Beter*innen des Volkes Israel ihre Hoffnung auf Gott aus, wenden sich an ihn im Gebet. Die Wörter “hoffen” und “Hoffnung” durchziehen die Bibel des ersten und zweiten Testamentes. Das griechische Wort für “hoffen” bedeutet dabei auch vertrauen oder (zuversichtlich) erwarten.

Es ist die Hoffnung der Armen, Verzweifelten und Unterdrückten, dass Gott ihnen in ihrer Not beisteht und sie befreit. Es ist auch die Hoffnung auf ein glückliches Leben in Frieden und Gerechtigkeit. So machen sich Abraham und Sarah voller Hoffnung auf den Weg in ihre neue Heimat, voller Zuversicht auch auf Nachwuchs. Das Volk Israel hofft, Gott möge sie aus Ägypten herausführen und befreien. Die 10 Gebote sind Ausdruck der Hoffnung, dass die Menschen die ihnen von Gott geschenkte Freiheit bewahren. Im Laufe der Geschichte des Volkes Israel bildet sich die Hoffnung auf einen neuen, gerechten König heraus, einen Messias, den Gott ihnen senden wird, um sie aus Ungerechtigkeit und von Fremdherrschaft zu befreien.

Unter der Herrschaft der Römer zur Zeit Jesu ist diese Hoffnung wieder besonders lebendig. Jesus setzt dem die Hoffnung auf das Reich bzw. die Herrschaft Gottes entgegen, besonders in den Gleichnissen vom Himmelreich. Gottes Reich liegt dabei nicht nur in der Zukunft. Jesu Verkündigung vertröstet die Menschen gerade nicht auf das Jenseits, sondern er stärkt ihre Hoffnung, indem er ihnen zuspricht: Schon jetzt ist Gottes Wirken und Wille unter euch spürbar, ihr seid von Gott befreite und gesegnete Menschen – in den Seligpreisungen und im Vaterunser wird das besonders deutlich.

Als die Römer Jesus am Kreuz töten, entsteht unter den Jünger*innen Jesu schnell die Hoffnung, ja die Gewissheit: Jesus ist nicht im Tod geblieben, sondern er lebt und ist immer noch unter ihnen. In seinem Sinne verkünden sie die Liebe Gottes und laden in Jesu Nachfolge Menschen in die Gemeinschaft mit Gott ein – alle Menschen, egal, wo sie herkommen, welchen gesellschaftlichen Stand oder welches Geschlecht sie haben (Galater 3,28). So entsteht eine “Hoffnungsgemeinschaft”, die sich im Gebet und am Tisch des Herrn sammelt, die Kraft und Hoffnung aus den Taten und Worten Jesu schöpft (Apostelgeschichte 2,42).

Diese Christ*innen sind zudem getragen von der Hoffnung, auch sie werden im Tod zu einem neuen Leben bei Gott auferstehen. Sie hoffen aber auch auf die baldige Wiederkunft Jesu und den Anbruch der Gottesherrschaft auf Erden. Diese christliche Hoffnung prägt auch mich, mein Leben und Arbeiten! Die Hoffnung auf eine gerechtere und friedlichere Welt, auf Gottes sichtbare Zeichen, sein Wirken mitten unter uns. Die Hoffnung, dass die Verstorbenen bei Gott geborgen sind, und auch ich im Tod von Gott aufgefangen werde.

So rufe ich euch mit Worten des Apostels Paulus an die christliche Gemeinde in Rom zu (Römer 12,12): “Seid fröhlich in Hoffnung!”

Euer Pfarrer Peter Gabriel

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