Geduld hat ihre Grenzen

[04.12.2023]

‚Geduld ist das Vertrauen, dass alles kommt, wenn die Zeit reif ist.‘
Andreas Tenzer (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge

Ach wie wohltuend! Diese Gelassenheit, die diesen Zeilen entströmt. Gerade in Zeiten des ’noch Schneller‘ und ’noch Mehr‘ nimmt diese Aussage irgendwie den Leistungsdruck. So empfunden, will man Geduld gerne lernen. Denn erlernen und üben muss man sie. Diese basiert aber auch im großen Maß auf Vertrauen, Urvertrauen… Gottvertrauen, in die richtige Entwicklung von Dingen. …alles kommt, wenn die Zeit reif ist: Allen Dingen, Handlungsabläufen, Entwicklungen wohnt eine ihnen eigene Zeit inne. Diese gilt es zu wissen, zu erspüren, zu respektieren.

Wer weiß nicht, dass zu früh geerntetes Obst sauer und ungenießbar ist. Die Pubertät von Kindern ist für viele Eltern eine Geduldsprobe. Ohne gröbere Schrammen und Verletzungen durchzutauchen, ist dann die Anforderung, wohlwissend um eine Zeit danach. Aktionen und Handlungen zu setzen ohne das Mitnehmen von Beteiligten ist meist zum Scheitern verurteilt. In diesem Fall bei dem Gegenüber Überzeugungen reifen zu lassen braucht Geduld, manchmal regelrecht Langatmigkeit. Sich in Geduld zu üben ist also eine Notwendigkeit für das Gelingen vieler Lebenssituationen, aber auch für die Entwicklung meines Innenlebens.

Dazu eine kompetente Stimme: ‚Die Übung in Geduld bewahrt uns vor dem Verlust unserer Gelassenheit. Dadurch haben wir die Möglichkeit unser Urteilsvermögen zu trainieren, selbst in sehr schwierigen Situationen. Es gibt uns inneren Raum. Und durch diesen Raum gewinnen wir ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, welches uns erlaubt auf Situationen in angemessener Weise reagieren zu können. Mitfühlend, anstatt durch unsere Wut und Verärgerung getrieben.‚ (Dalai Lama)

Und doch, wenn ich mir die schleppende Entwicklung unserer Transformation anschaue, reißt mir der Geduldsfaden. Warum verstehen viele meiner Mitmenschen noch immer nicht, dass wir mit unserer Lebensweise an die Wand fahren… und die Zeit drängt! Wir werden allen Voraussagen nach das durchschnittliche Erwärmungsziel von 1,5 Grad nicht halten können, es wird heißer. Vielen ist nicht klar, was das bedeutet: massive Dürren und Überschwemmungen, Zunahme von Naturkatastrophen in nicht absehbarem Ausmaß, Flüchtlingsströme, deren wir nicht mehr Herr werden.

In diesem Licht betrachtet ist jedes leere Dach, ohne PV-Anlage, trotz jetzt guter Förderungen, ein Versäumnis. Und warum hat Dämmung nicht oberste Priorität? Mit entsprechender Eigenverantwortung, allein in diesem Segment, könnten wir die Energiesituation und Abhängigkeit unseres Landes positiv aufmischen… nur ein Beispiel für höchst notwendiges Mittun. Aber leider stoße ich noch zu oft auf eine Vollkaskomentalität: die Politik muss…, die Technik wird schon… und besonders abstoßend: nach mir die Sintflut!

Derzeit halte ich es mit Margaret Thatcher, die sagte: ‚Geduld ist eine gute Eigenschaft. Aber nicht, wenn es um die Beseitigung von Missständen geht.‘

Helga Schinninger Beauftragte für Entwicklungszusammenarbeit

(Beitragsbild: Yohanes Vianey Lein / Pfarrbriefservice.de)

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