[08.03.2024]
Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde!
Herzlich grüßen wir euch mit dem Spruch für die neue Woche zum Sonntag Lätare (Johannes 12,24): „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“
Mit einem Beispiel aus der Natur deutet Jesus seinen bevorstehenden Tod. Zum Wachsen einer Pflanze gehört das Sterben, die Verwandlung des Samenkornes in der Erde. So wird es auch mit seinem Tod sein: Gott wird uns Menschen Leben schenken – hier auf der Erde und dann nach unserem Sterben. Denn wir vertrauen darauf: Jesus starb für uns – zu unserer Befreiung von der Macht des Todes.
Nachstehend findet ihr auch unseren Sonntagsgruß. Dieser handelt vom Sonntag Lätare als Halbzeit der Passionszeit.
Betet gerne mit uns diese Worte:
„Gütiger Gott, du bist die Sonne meines Lebens.
Bei dir bin ich geborgen und fühle mich aufgehoben.
Du bist meine Zuversicht:
Führe mein Sehnen und mein Suchen zum Ziel. Zu dir.
Öffne meine Augen für deine Liebe, meine Ohren für deine Gnade,
stell meine Füße auf den weiten Raum deiner Wahrheit. Amen!“
Gottes Gnade und sein Segen begleiten, stärken und schützen euch!
Eure Pfarrer Peter und Jens-Daniel
Sonntagsgruß für den Sonntag Lätare
Liebe Mitglieder unserer Halleiner Pfarrgemeinde!
Halbzeit: Beim Fußball wird nach 45 Minuten eine Pause von maximal 15 Minuten eingelegt. Und nach der Halbzeitpause werden die Seiten gewechselt.
Halbzeit: So nennen Jugendliche in den Abschlussjahrgängen eine feucht-fröhliche Feier in der Nacht an dem Datum, das in der Mitte zwischen Anfang und Ende dieses letzten Schuljahrs liegt.
Und an diesem Sonntag haben wir Halbzeit im Zugehen auf das Osterfest. Der Sonntag Lätare liegt in der Mitte zwischen Beginn der Passionszeit und Ostern. Gibt es auch da einen Seitenwechsel?
Ja, ich hoffe schon: Nämlich, dass wir endlich anfangen, die Seiten zu wechseln. Es vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht wieder eingehämmert wird, wie wichtig es ist, jetzt die Rüstungsproduktion hochzufahren, die Militärausgaben zu erhöhen und so das Morden und Zerstören endlos fortzusetzen. Auf dieser Seite will ich nicht mitspielen.
Die Passionszeit erinnert uns daran, dass Gott längst auf der anderen Seite steht: Auf der Seite derer, die Jesus selig preist, weil sie den Frieden schaffen. Auf der Seite der Barmherzigen und derer, die bereit sind, Leiden auf sich zu nehmen und nicht mit Gewalt zurückzuschlagen.
Der Sonntag Lätare lässt uns die zweite Halbzeit mit einer klaren Perspektive beginnen: „Ich will mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.“ (Jesaja 65,19: Losung für 10. März 2024) Es geht also nicht nur darum, dass WIR uns freuen sollen, sondern GOTT freut sich, wenn bei uns das Weinen und Klagen endlich aufhört.
Gott hat also den Seitenwechsel längst hinter sich. Er thront nicht unbeteiligt im Himmel, nicht: „God is watching us from a distance“ (Bette Midler). Sondern: Er ist an unserer Seite. Er leidet an unserer Unfähigkeit zu Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit.
Und der Sonntag Lätare erinnert uns daran, was mit Ostern begonnen hat: Der endgültige Sieg des Lebens über den Tod, des Friedens über die Gewalt.
Peter Pröglhöf