[17.05.2024]
Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde!
„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“ (Sacharja 4,6b). Der alttestamentliche Prophet Sacharja beschreibt, was die Jüngerinnen und Jünger Jesu vor, während und nach seinem Tod erleben: Jesus und Gott agieren nicht mit Gewalt, gar mit Waffen oder Armeen, sondern sie sind stark in der Liebe, stark im Geist. Mit seinem Heiligen Geist erfüllt Gott Menschen und lenkt das Geschehen dieser Welt.
Davon erzählt die Pfingstgeschichte des Lukas. Darauf vertrauen, wenn wir am Pfingstsonntag 21 jungen Menschen Gottes Segen im Konfirmationsgottesdienst zusprechen.
Vom Mut machenden Geist Gottes handelt auch der nachstehende Sonntagsgruß.
Mit euch gemeinsam bitten wir:
„Geist Gottes,
deine Liebe durchdringe uns,
deine Güte heile uns,
deine Klarheit leite uns,
deine Sanftmut tröste uns,
deine Treue halte uns,
deine Kraft stärke uns,
dein Feuer entzünde in uns!
Lass es in uns Pfingsten werden!
Amen!“
Ja Gottes Geist und seine Liebe mögen uns und euch erfüllen, stärken, trösten!
Euer Pfarrer Peter
Sonntagsgruß zum Pfingstfest
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!
„Fürchtet euch nicht! Ich bin es. Ihr braucht keine Angst zu haben.“ (Matthäus 14,27). Diese Zusage Jesu an die Jünger im Boot hören wir im Konfirmationsevangelium für den Pfingstsonntag.
Nicht nur Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsensein geht es manchmal so wie den Jüngern in der Nacht auf dem See. Auch ich kenne stürmische Zeiten: Der Beruf fordert mich, es gibt Probleme in der Familie oder Partnerschaft, ich versage oder scheitere an einer Aufgabe, ich muss mit einer Erkrankung oder Einschränkung zurechtkommen.
Manchmal weiß ich nicht, wie es weitergehen soll, sehe keinen Weg für mich, es ist dunkel – außen und auch in mir drin. Von Gott fühle ich mich manchmal in solchen Zeiten allein gelassen.
Ich hoffe und vertraue, wie die Jünger damals im Boot darf ich erleben: Jesus ist doch bei mir, wenn auch vielleicht in zunächst unbekannter Art und Weise, so dass ich ihn gar nicht erkenne.
Ein gutes Wort eines anderen Menschen baut mich auf, eine Auszeit gibt neue Kraft, eine klare Grenze zu setzen, verschafft mir Freiraum, Zeit für mich und Gott stellen meine Füße wieder auf weiten Raum.
Dann bekomme ich neue Kraft, traue mir wieder etwas zu, werde mutig wie damals Petrus, der sich zu Jesus aufs Wasser wagt – will sagen, ich schaffe etwas, was unmöglich erscheint, was mir nicht zugetraut wurde.
In der Pfingstgeschichte im Neuen Testament (Apostelgeschichte 2) geht es genau darum:
Nach dem Tod von Jesus sind die Jüngerinnen und Jünger verunsichert. Auch die Botschaft, Jesus lebt, ja selbst Begegnungen mit dem Auferstandenen lassen sie noch nicht aus ihrer Angst herauskommen.
Es ist das Geschenk des Heiligen Geistes Gottes, der sie mutig nach außen treten und allen von ihrem Glauben an den gekreuzigten und auferweckten Herrn Jesus Christus sprechen lässt.
Der Heilige Geist ist einerseits so schwer anschaulich zu machen – und zugleich doch der Aspekt von Gott, der mir am nächsten ist.
Denn es ist Gott in mir, es ist Gottes Kraft, die mir hilft zum Leben, die mich lachen und weinen, Neues wagen und Altes bewahren lässt. Gottes Geist ist Teil von mir wie mein Atem, bei jedem Atemzug, bei jedem Herzschlag ist Gott da.
So singen wir im Krabbelgottesdienst: „Gott ist oben, Gott ist unten, Gott ist rings um uns herum, Gott umgibt mich von allen Seiten, Gott ist sogar in mir drin.“
Diese Pfingsterfahrung wünsche ich uns: dass wir Gott mit seiner Kraft, seiner Liebe, seinem Segen in uns drin spüren – und dass uns das leben lässt und lebendig macht.
Euer Pfarrer Peter Gabriel