[10.04.2025]
Habt ihr auch schon einen Frühjahrsputz gemacht oder plant ihr gerade einen? Wir zu Hause haben den Frühjahrsputz in den Semesterferien begonnen.

Aber was ist eigentlich ein Frühjahrsputz und wer hat ihn erfunden, wisst ihr das?
Ich habe es auch nicht gewusst, aber es ist interessant: Hinter diesem Wort verbirgt sich eine Tradition aus dem „alten Rom“. Das Wort februare ist lateinisch und bedeutet reinigen. Im Sühnemonat februa wurde das römische Reinigungsfest gefeiert.
Aber auch in Mitteleuropa war es gang und gäbe, eine Art Frühjahrsputz zu machen. Sobald es draußen wärmer wurde, lüfteten die Menschen ihre Wohnräume und Häuser. Damals gab es in der Küche noch offene Feuerstellen, und durch den meist harten Winter wurde viel geheizt, somit waren die Stuben voller Ruß, Asche und Staub. Deswegen lohnte es sich, einen großen Hausputz zu machen.
Heutzutage haben wir ja viele „kleine Helferlein“, die uns helfen, ein Zimmer, das Bad, die Küche usw. zu putzen. Ich denke da an Mikrofasertücher, Schrubber, Fensterabzieher, Staubwischer usw. und viele verschiedene Putzmittelchen, die für jeden einzelnen bestimmten Zweck und in verschiedenen Düften verkauft werden. Solche Dinge erleichtern es uns ungemein, etwas zu reinigen und sauber zu halten.
Was mir persönlich viel schwerer fällt, ist Dinge auszusortieren! Das mag ich gar nicht. Man hat viele kleine Lieblingssachen, und dann soll man sie einfach wegschmeißen oder weitergeben, weil sie nicht mehr schön genug oder kaputt sind. Geht es euch da auch so?
Heuer habe ich mir extra eine große Box zugelegt, in der ich gewisse liebgewonnene Dinge aufbewahre und die nicht wegkommen. Zum Glück hatte ich dafür noch Platz! Da sind z. B. Ohrringe und Manschettenknöpfe von meinen Großeltern drin und auch spezielle T-Shirts: Eines habe ich für eine Schnupperlehre als Lohn bekommen, oder ein anderes, das ich in der 1. Klasse Sporthauptschule gemacht habe.
Ich bin dann draufgekommen, dass es eigentlich Spaß macht, mal durchzusortieren und alles genauer anzusehen. Denn es gibt auch viele Erinnerungen, die man schon fast vergessen hat. Ich habe auch viele Briefe gefunden, die meine Freunde und ich geschrieben haben und die wir uns freitags beim Teenagerkreis in der Kirche zusteckten.
Aber auch ein Heft vom Konfirmandenunterricht, in dem wir jeden Tag eintragen mussten, was wir über den vorgegebenen Bibeltext dachten. Damals hat das weniger Spaß gemacht, aber jetzt ist es teils echt lustig, wie man als junger Mensch Dinge sieht und welche Gedanken man 30 Jahre später über den gleichen Bibeltext hat.
Ob es Gott manchmal auch so geht und er dabei lächelt oder ernst wird oder darüber nachdenkt, wenn er in die Vergangenheit blickt und sie mit der heutigen Zeit vergleicht? Manches war früher sicher einfacher, anderes viel schwieriger oder gar nicht möglich.
Und doch: Hat sich der Mensch wirklich so viel verändert? Und haben wir uns verbessert oder verschlechtert? Seht euch am besten mal um und versucht selbst eine Antwort darauf zu finden. Ihr werdet überrascht sein, was ihr alles herausfinden werdet.
Und wenn ihr zu eurer Antwort gekommen seid, dann vergesst nicht, dass Gott immer derselbe war und ist und immer bleiben wird. Eigentlich, auch wenn es manchmal schwerfällt, sind wir diejenigen, die etwas verändern müssen, wenn uns das Resultat nicht passt. Aber wir können immer gewiss sein, dass Gott auf jedem Weg, den wir einschlagen, bei uns ist und uns begleitet. Wir brauchen nur die Hand dazu auszustrecken und ihn bitten, mit uns zu gehen.
Ich wünsche euch schöne, neue Erinnerungen, eine gute Zeit im Frühling und Frühsommer und freue mich schon auf das nächste Mal.
Eure Yvonne