Sonntagsgruß zum 16. April 2023

[14.04.2023]

Sonntag Quasimodogeniti

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ (1.Petrus 1,3) – so lautet das biblische Wort für den ersten Sonntag nach dem Osterfest.

Die Auferweckung Jesu am Ostermorgen ist mehr als ein Geschehen in längst vergangener Zeit. „Jesus lebt, er ist auferstanden! Du brauchst keine Angst zu haben!“ – wenn ich der Botschaft des Jünglings im Grab, wenn ich dem Bericht der Frauen oder dem Zeugnis der Jünger vertraue, dann verändert das mein Leben im Hier und Jetzt.

Dann verliert für mich der Tod seine alles bestimmende Macht, dann werde ich erfüllt mit Hoffnung – für mich selbst, für die Menschen, die mir schon zu Gott vorausgegangen sind, und auch für diese Welt, in der scheinbar immer noch die Mächte des Todes regieren.

Die Geschichte des christlichen Glaubens in der vergangenen 2.000 Jahren ist eine Hoffnungsgeschichte, ein Gegen-an-Glauben gegen die Gegebenheiten dieser Welt, gegen die Machenschaften der Mächtigen, gegen Leid und Tod.

Es ist die Geschichte der starken, lebendigen Hoffnung, Gottes Liebe ist stärker als alle meine Ängste und Sorgen, stärker als die Mächte und Mächtigen, stärker als der Tod. Es ist die Hoffnung, Gott ist da, Gott steht auf, inmitten der Menschen, inmitten von Leid und Krieg, inmitten von Zweifeln und persönlichen Schicksalsschlägen.

Von diesem Aufstehen Gottes schreibt in berührender Weise Pater Karl Helmreich, Benediktiner im Stift Melk:

Inmitten der Menschen steht unser Gott auf!

  • Inmitten der Menschen, die sich gegen Unrecht wehren und niedergeschossen werden, steht unser Gott auf.
  • Inmitten der Menschen, die sich für die Bewahrung der Schöpfung anketten und niedergeprügelt werden, steht unser Gott auf.
  • Inmitten der Menschen, die ihre Heimat verlassen und dort, wo sie Zuflucht suchten, eingesperrt und abgeschoben werden, steht unser Gott auf.
  • Mitten unter den der Willkür Ausgelieferten, den Missbrauchten und Unterdrückten, mitten unter den der Menschenrechte Beraubten, den Gefolterten und Ermordeten, da steht unser Gott auf.

Feiern wir – inmitten – ein Fest der Auferstehung!
Diese lebendige Hoffnung auf Gottes Dasein lässt auch mich feiern und Gott loben!

Euer Pfarrer Peter Gabriel