Krippe, Kreuz und Leben

[18.03.2021]

Wann beginnt Leben, menschliches Leben oder Leben überhaupt, wann endet es und nach welchen Kriterien ist ein Leben sinnvoll – diese Fragen treiben Menschen immer schon um. Philosophie, ethische Entwürfe und Religion versuchen Antworten zu geben. Doch letztlich bin ich auch immer selber gefragt, welche Antworten auf diese Fragen ich für mich und mein Leben finde.

Von der Wiege bis zur Bahre, von der Geburt bis zum Tod – oder von der Krippe bis zum Kreuz – so wird meist das Leben „eingegrenzt“. Aber beginnt das Leben erst mit der Geburt oder schon, wenn der Embryo im Mutterleib voll ausgebildet ist? Oder bereits bei der Verschmelzung von Samen- und Eizelle? Oder beginnt das Leben nicht schon in der Liebe eines Paares, die sich ein Kind wünschen?

Als Christ glaube ich: Schon immer vor meiner Geburt war ich bei und in Gott, war von ihm festgelegt, dass ich einmal auf dieser Erde leben werde. Und mein Leben endet auch nicht mit dem Tod, sondern geht danach weiter bei Gott, in seiner Ewigkeit.

Diese „Perspektive der Ewigkeit“ will nicht die Bedeutung des Lebens hier auf der Erde herunterspielen. Es ist mir wichtig, hier ein erfülltes, geglücktes Leben zu führen, aber der Blick nach vorn und zurück schenkt mir Gelassenheit und Geduld.

Unser Glaubensbekenntnis und unsere kirchlichen Feste betonen bei Jesus auch vor allem die Geburt (Weihnachten) und Tod und Auferstehung (Karfreitag und Ostern). Aber mir ist auch ganz wichtig, wie Jesus gelebt, auf Menschen zugegangen ist und sie in die Gemeinschaft der Liebe mit Gott eingeladen hat.

Einige modernere Glaubensbekenntnisse versuchen das zu beschreiben. In den Gedanken von Hartmut Schwaiger findet ihr noch mehr dazu… Und vielleicht finden wir einen Feiertag, wo wir an Reden und Taten im Leben Jesu gedenken, ein „Leben-Jesu-Fest“…

Euer Peter Gabriel, Pfarrer