Gruß zum Karfreitag, 7. April 2023

[06.04.2023]

Karfreitag

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Halleiner Pfarrgemeinde!

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Markus 15,34) – erschütternd, in Mark und Bein gehend, dieser letzte Ausruf Jesu am Kreuz kurz vor seinem Sterben, so wie ihn uns die Evangelisten Markus und Matthäus überliefern.

Diese Frage, diese Anklage können besonders gut Menschen nachvollziehen, die schreckliches Leid getroffen hat: eine schwere, gar tödliche Krankheit, der Verlust eines lieben und vertrauten Menschen, das Scheitern einer Beziehung oder auch das Abschiednehmen von einem Lebenstraum, die Erfahrung, mein bisheriges Weltgefüge wird komplett aus den Angeln gehoben.

Die Worte, die Jesus spricht, stammen aus einem Gebet seines Volkes Israel, dem Psalm 22. Jesus kennt den ganzen Psalm auswendig, hat vielleicht in der Stille weitergebetet. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe. Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus. Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Aber du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!“ (Psalm 22,2-3.5-6.12.20)

Auch im Gefühl, von Gott im Stich gelassen zu werden, wendet sich der Beter an Gott. Er bleibt Angel- und Bezugspunkt. Ist es nicht ähnlich, wenn ein kleines Kind „böse“ auf Mama oder Papa ist, schreit, weint – und zugleich ihr Bein umfängt, um Gehör und Aufgehoben-Werden bittet?

Zudem gedenkt der Beter an Erfahrungen seiner Vorfahren – und vielleicht auch an seine eigenen: wie Gott geholfen, gerettet und Gebete erhört hat.
So bedeutet Jesu Schrei keine Abwendung von Gott, sondern bezeugt seine intensive Verbindung, die auch in der Stunde des höchsten Leids und der Verzweiflung „trägt“.

Karfreitag ist also nicht der Tag der Gottes Ferne, sondern der Hoffnung, manchmal auch der Erfahrung: selbst im schlimmsten Leid, im tiefsten, dunklen Tal lässt Gott mich nicht im Stich. Auch wenn ich mich von ihm verlassen fühle – so ist er dennoch da, hält mich, hilft mir. Natürlich kann das anders sein, als ich es erhofft oder erbeten habe…

Indem Jesus von Nazareth, der Mensch gewordene Gott, den Tod wie alle Menschen erleidet, bedeuten auch Tod und Sterben nicht mehr die Abwesenheit Gottes.

Auch wenn ich tot bin oder ein lieber Mensch stirbt, kann ich nie tiefer fallen als nur in Gottes bergende und liebende Hand.

Am Karfreitag unterm Kreuz haben die Jünger und Jüngerinnen Jesu das noch nicht verstanden, aber mit dem Ostermorgen wuchs ihre Zuversicht und Freude: der Tod hat nicht das letzte Wort, Gott und Jesus sind weiterhin bei ihnen.

Mit dieser Osterhoffnung im Rücken will ich diesen stillen, guten Freitag begehen!
Euer Pfarrer Peter Gabriel

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