[27.09.2023]
Wie gut es uns doch geht, jeden Tag „die Wahl zu haben“. Ich habe mich angesichts des Themas gefragt, wie oft ich täglich vor der „Qual der Wahl“ stehe – und nehme Sie/euch kurz auf meiner Gedankenreise mit:
- „Was möchte ich heute zum Frühstück essen – Müsli mit Obst oder doch ein Honigbrot?“
- „Heute wird es heiß – was ziehe ich am besten an? Wieder die kurze Hose oder vielleicht doch besser ein luftiges Kleid?“
- „Was soll ich heute Mittag kochen – etwas, das schnell geht oder doch den Gemüseauflauf, den alle so lieben?“
- „Soll ich mich heute nach der Arbeit mit meiner Freundin treffen oder mich lieber doch noch um eine Konzertkarte für den Abend bemühen?“
- „Und jetzt weiß ich noch immer nicht, wohin heuer meine Urlaubsreise gehen soll – Wanderurlaub oder doch lieber wieder ans Meer?“
Die Liste der Fragen, die uns täglich vor eine Wahl stellen, könnte endlos fortgesetzt werden. Aber ist Ihnen/euch eigentlich bewusst, wie dankbar wir dafür sein müssen, in den meisten Fällen eine freie Entscheidung treffen zu können bzw. zu dürfen?
Wenn ich an die Gespräche mit den Menschen denke, die ihre Sorgen und Nöte mit mir teilen und um Unterstützung bitten, dann wird mir bewusst, dass die Möglichkeiten, zwischen zwei oder mehreren Alternativen zu wählen, für viele Menschen nicht in dem Ausmaß gegeben sind, dass sie ein gutes und eigenverantwortliches Leben führen könnten. Oft haben schwierige Lebensumstände dazu geführt, dass existenzielle Sorgen die Wahlmöglichkeiten drastisch einschränken. Da geht es dann nicht mehr darum, zu überlegen, WAS ich koche, sondern ob ich überhaupt noch so viel Geld habe, etwas einkaufen zu können, um mir und meiner Familie ein Essen auf den Tisch stellen zu können. Da kann ich eine Arbeitsstelle, die mir nicht zusagt, nicht einfach ausschlagen – ich muss zusagen, auch wenn ich höher qualifiziert bin und nicht nur „Hilfsdienste“ leisten möchte, immerhin habe ich eine Familie zu ernähren und meine Miete zu bezahlen…. Und die Frage, ob ich mich mit einer Freundin oder einem Freund im Kaffeehaus treffe oder mir lieber doch eine Konzertkarte besorge, stellt sich für viele Menschen nicht – manche leben zurückgezogen und sind einsam – sie schämen sich, dass sie sich Dinge wie Kino, Kaffeehausbesuch oder Ausflüge nicht leisten können.
Aber was hat das alles mit der kommenden Gemeindevertretungswahl zu tun? Sehr viel! Denn die Evangelische Kirche hat eine demokratische Struktur, in der wir alle mitbestimmen dürfen, wer in den nächsten Jahren die Verantwortung für das Wohlergehen unserer Kirche und der damit verbundenen Menschen trägt. Wir sind in Hallein eine bunte, lebendige und sehr aktive Pfarrgemeinde, in der sehr viele Menschen bereit sind, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen. Welche Mitglieder unserer Pfarrgemeinde sich der Wahl stellen, könnt ihr anhand des Wahlvorschlags sehen. Sie/Ihr habt nun die Wahl, diese Personen entweder zu wählen oder sie abzulehnen.
Nehmen Sie sich/Nehmt euch bitte Zeit und gebt den Personen, die sich für die Gemeindevertretung zur Verfügung gestellt haben, mit eurer Stimme ein sichtbares Zeichen, dass ihr einverstanden seid, dass genau diese Menschen in unserer Pfarrgemeinde Verantwortung übernehmen! Je breiter eure Zustimmung ist, desto mehr werden wir auch gemeinsam für Menschen bewirken können, die Halt und Geborgenheit in unserer Pfarrgemeinde suchen!
Aktiv an der Wahl teilzunehmen, stärkt unsere Gemeinschaft und lässt uns über unser Tun innerhalb der Pfarrgemeinde auch nach außen wirken – das DaLeTe-Projekt ist eines dieser sichtbaren Zeichen unseres gemeinsamen Wirkens!
Deshalb meine Bitte:
Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch bzw. mache von deinem Wahlrecht Gebrauch!
Diakoniebeauftragte Edda Böhm-Ingram
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